Es war einmal ein politischer Skandal, es ist schon einige Jahre her, als die Spitze der damaligen Mitregierungspartei FPÖ übers Ibiza-Video meinte, halb Österreich „aufteilen“ und sich die „Kronen Zeitung“ brachial unter den Nagel reißen zu können. Ein Hirngespinst oder einfach eine „bsoffene Gschicht“? Wie dem auch sei, es wurde ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet. Dort wird nun seit vielen Monaten untersucht, Zeugen in die Zange genommen („befragt“) und Tausende Presseaussendungen hinausgepulvert, ohne Rücksicht darauf, ob das die Wahrheit ist. Trotz zahlreicher Anwürfe und Beschuldigungen ist bisher kaum Nennenswertes herausgekommen. Auch bei den so hochstilisierten Chats diverser Auskunftspersonen, die eher geschmacklos wirkten, kam nichts strafrechtlich Relevantes zutage. Das muss natürlich die verbal sehr aggressiv auftretenden Parlamentarier ärgern. Was jedoch dem Fass den Boden ausschlägt, ist das Versäumnis des Ausschusses, die Handynachrichten und Mails der Ibiza-Hauptfigur, des Ex-FPÖ-Obmannes Heinz-Christian Strache, über die Staatsanwaltschaft anzufordern. Der U-Ausschuss sieht offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr! So betrachtet hatte Michael Jeannée von der „Kronen Zeitung“ recht, wenn er dieser Tage meinte, „es wäre an der Zeit, diese Lachnummer von einem U-Ausschuss, die zum Weinen ist, nach Hause zu schicken“!
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