Michel Platini bekam 1982 ein Gehalt von ca. 475.000 Euro, Alaba verlangt jetzt bis zu 20.000.000. Das bedeutet eine Steigerung von 4200%. Ein Arbeitnehmer in Österreich bekam 1982 ein Gehalt von ca. 1190 Euro (Jahreszwölftel) und jetzt 3640. Das bedeutet eine Steigerung von 300%. Das bedeutet, dass die Einkommen von Spitzenfußballern (und Alaba ist längst nicht der am besten verdienende) 14x stärker stiegen als das Gehalt eines normalen Arbeitnehmers. Der Spitzenfußballer 1982 bekam das 33-Fache eines Arbeitnehmers, im Vergleich heute zu Alaba das 450-Fache. Dieser Vergleich sollte die Dimensionen mehr als deutlich machen. Ein ganz wichtiger Aspekt dabei ist, dass das damalige Gehalt von Michel Platini als extrem hoch und vollkommen überzogen galt und er damals damit als Angriffsziel der Presse galt und das eben wegen dieses Gehalts. Alabas Gehalt regt kaum mehr einen Menschen auf. Im Gegenteil, es wird als „verdient“ aufgrund der „Leistung“ angesehen. Er selbst will sich „wertgeschätzt“ sehen. Was ist nun der Unterschied zwischen 1982 und 2020. Nun, das ist ganz einfach. 1982 steckte der Neoliberalismus noch in den Kinderschuhen. Reagan und Thatcher waren gerade in ihre Ämter gekommen und die Börsen trotteten so vor sich hin. Heute stehen wir mitten drinnen. Alles dreht sich um Leistung, um den Markt, um das Wachstum, und das auf allen Ebenen. Und was extrem wichtig ist, ist, dass der Neoliberalismus das Denken verändert hat. Dass jemand das 450-Fache eines normalen Arbeitnehmers erhält, wäre 1980 noch undenkbar gewesen. Heute wird es als normal angesehen. Es ist das Normalste der Welt, dass die Eliten immer mehr an materiellen Werten akkumulieren, während andere sich mit Peanuts abspeisen lassen müssen. Es wird akzeptiert, dass Manager Millionen kassieren und dabei Tausende Arbeitnehmer entlassen, es ist normal, dass Milliardenvermögen aufgebaut werden. Man hat ja was dafür „geleistet“. Und der normale Arbeitnehmer soll gefälligst froh sein, dass er überhaupt einen Job hat. Das gesamte Denken ist mittlerweile vergiftet, und das trifft auch auf David Alaba zu.
Andreas Laszakovits, per E-Mail
Erschienen am Sa, 14.11.2020
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