Coronakrise

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz, ich habe mich nach sehr langer Zeit der Sorgen und vielen schlaflosen Nächten entschlossen, Ihnen zu schreiben. Ärzte haben schon immer eine sehr wichtige Rolle in der Gesellschaft gespielt – seit der Corona-Krise ist diese Rolle eine noch wichtigere, aber auch eine viel gefährlichere geworden. Jeder Arzt, der heute Patienten betreut, hat ein erhöhtes Risiko. Mein Mann betreibt eine Kassenordination für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Obwohl wir bis zu 90 Prozent finanzielle Einbußen haben, sind wir für unsere Schmerzpatienten da. Auch wollen wir unsere Mitarbeiter nicht entlassen, da sie dadurch massive finanzielle Verluste in Kauf nehmen müssten. Die Kurzarbeit bietet Hilfe. unsere Mitarbeiter teilweise zu finanzieren, aber leider keinen Ersatz für den enormen Verdienstentgang. Ärzte haben eine sehr wichtige und tragende Rolle in dieser Krise, und ich vermisse, dass die existenziellen Belange der Ärzte thematisiert werden. Aus diesem Grund ist zu befürchten, dass Kassenärzte, welche ohnehin schon das Pensionsalter erreicht haben und jetzt im Stich gelassen werden, in Pension gehen. Das würde den ohnehin schon bestehenden Ärztemangel verschärfen. Daher möchte ich folgende Fragen an Sie richten: 1. Wann und in welcher Höhe wird der Verdienstentgang der Ärzte abgegolten? 2. Wann erhalten alle Ordinationen adäquate und ausreichende Schutzausrüstung?