„Das war eine ganz gezielte Attacke“, meint Sicherheitsdirektor Dr. Alois Lißl, weil das Opfer vorher beobachtet und ausgekundschaftet worden war: Der Täter lauerte bei Dienstschluss auf dem Parkplatz vor der Nervenklinik genau beim Auto des Arztes, den er wortlos überfiel. Zwei Psychiatrie-Patienten beobachteten vom Fenster aus den Mordversuch: Wie der Doktor ins Spital zurück flüchten wollte, aber unter 15 Stichen zusammenbrach.
Das verbotene „Faustmesser“ mit einem „Quergriff“ und einer 20 Zentimeter langen, beidseitig geschliffenen Klinge fügte dem Arzt zwar tiefe Fleischwunden zu, verfehlte aber zum Glück alle wichtigen Organe und Schlagadern. Dr. Bernhard Lindenbauer konnte bereits Samstag und Sonntag in der AKH-Intensivstation befragt werden: Er kenne den etwa 30- bis 40-jährigen Osteuropäer mit den pechschwarzen Haaren nicht, habe ihn jedenfalls nie behandelt oder begutachtet.
Da der Oberarzt als Drogentherapeut bei allen Patienten beliebt ist, dürfte das Motiv des Racheaktes in seiner Gutachtertätigkeit zu suchen sein: Wenn traumatisierte Asylwerber psychiatrische Hilfe brauchen, dürfen sie nicht abgeschoben werden, entlarvte Simulanten werden aber heimgeschickt. „Dafür könnte einer den Arzt verantwortlich machen - und mit Rache verfolgen“, glaubt ein Kriminalist, im richtigen Milieu zu ermitteln: „Da hat ein bekannter Klient einen fremden Killer nach Linz geschickt, der leichter unerkannt entkommen konnte.“
Die Kripo bittet um Hinweise – Tel: 05 9133 40-33 33.
Foto: SID OÖ
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