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Maria Holaus will in St. Anton auf Stockerl

Maria Holaus gehört am Freitag in der Abfahrt von St. Anton (Start um 12 Uhr) erstmals zum absoluten Favoritenkreis. Und das nur zwei Tage nach ihrem 24. Geburtstag und bei ihrem Heimrennen auf Tiroler Boden. Eine Bürde, mit der Holaus gemäß ihrem sonnigen Naturell gut zurecht kommt. "Es freut mich, dass ich zum Favoritenkreis gezählt werde. Es gibt da aber noch einige andere Läuferinnen. Ich habe noch nie gewonnen und spüre keinen Druck, aber ich will aufs Stockerl", meinte die Tirolerin, die in den Trainings am Dienstag und Mittwoch stark aufgezeigt hat. Am Donnerstag ist sie leider ausgeschieden, schnellste ÖSV-Läuferin war Renate Götschl als Vierte.

"Gesunde Spannung" verspürt die "Mary" aus Brixen im Thale schon, übergroße Nervosität aber nicht. "Ich brauche diese Spannung, sonst fahre ich lauwarm runter." Dass St. Anton ihre Lieblingsabfahrt ist, wollte Holaus aber noch nicht behaupten. "Dazu fehlen mir noch die Vergleichswerte, aber Zauchensee und St. Anton gefallen mir bisher am besten."

Zwei Kreuzbandrisse rechts, einer links
Speed-Coach Jürgen Graller, der seit fünf Jahren mit Holaus arbeitet, schwärmt von seinem Schützling in höchsten Tönen. "Sie ist die unkomplizierteste Athletin, mit der ich jemals gearbeitet habe." Und das, obwohl Holaus drei Kreuzbandrisse (zwei rechts, einer links) hinter sich hat. "Oft hauen Sportler nach Kreuzbandrissen den Hut drauf. Aber sie ist eine der wenigen Athletinnen, die dadurch überhaupt nicht gebremst wurden."

Das Thema Aufhören war also nie ein Thema. "Sie hat so viel Potenzial und ist punkto Trainingsalter und Wintersaisonen noch sehr jung. Da wäre es doch ein Blödsinn, aufzugeben. Bremsen tut die Mary sowieso nichts. Egal, ob im Sommer beim Radfahren oder beim Autofahren. Sie liebt den Speed. Und wenn sie weiß, dass sie fit ist, dann gibt es nur eines, und zwar Vollgas."

Erst im Sommer 2007 hatte sich Holaus ihre bis dato jüngste Blessur zugezogen. In Neuseeland stürzte Holaus im Abfahrtstraining schwer und zog sich einen Innenbandeinriss, eine Prellung des Schienbeinkopfes sowie eine Gehirnerschütterung zu - sechs Wochen Trainingspause waren die Folge gewesen.

Wirklich überrascht war man im ÖSV von den tollen Trainingszeiten von Holaus in St. Anton aber nicht. "Wir wissen schon lange, dass sie eine der Athletinnen ist, die in Zukunft für Österreich gewinnen wird. Sie ist eine, die beim Skifahren eine Gaudi hat. Sie überlegt nicht viel, weiß aber, was zu tun ist." Wie Graller Holaus kennt, wird ihr die Favoritenrolle nicht zusetzen.

Ergebnis des Trainings am Donnerstag
1. Nadia Styger (SUI) 1:32,91 Minuten
2. Julia Mancuso (USA) +0,05 Sekunden
3. Fränzi Aufdenblatten (SUI) 0,10
4. Renate Götschl (AUT) 0,21
5. Marie Marchand-Arvier (FRA) 0,28
6. Kelly Vanderbeek (CAN) 0,29
7. Marlies Schild (AUT) 0,35
8. Stacey Cook (USA) 0,40 (Torfehler)
9. Elisabeth Görgl (AUT) 0,63
10. Nicole Hosp (AUT) 0,66

Weiter:
21. Simone Streng (AUT) 1,42
22. Michaela Kirchgasser (AUT) 1,45
24. Andrea Fischbacher (AUT) 1,51
28. Christine Sponring (AUT) 2,36
29. Kathrin Wilhelm (AUT) 2,43
30. Nicole Schmidhofer (AUT) 2,46
32. Eva-Maria Brem (AUT) 3,38
33. Stefanie Moser (AUT) 3,39

Maria Holaus ist ausgeschieden.