Seit Dienstag hat für die Familie Eibinger die "Apokalypse" eine Uhrzeit. Über Stallhofen ging ein heftiges Unwetter nieder, fünf Minuten nach drei schlug der Blitz ein. Ziegel wurden vom Dach gerissen, Scheiben barsten, die Wasserleitung explodierte, innerhalb einer Sekunde waren alle Stromleitungen verschmort. Steckdosen wurden aus den Verankerungen gerissen und mitsamt den Mauerteilen durch die Räume geschleudert. Im Keller brach ein Feuer aus, dichter Qualm drang bis ins Vorhaus, drohte den fünf geschockten Bewohnern den Fluchtweg abzuschneiden.
Mit letzter Kraft ins Freie
"Irgendwie" und mit letzter Kraft, die Körper voller Schnittwunden, schafften es alle mit einer Rauchgasvergiftung ins Freie: Maria Eibinger (79), die Besitzerin, Sohn Gerhard (44), die Schwiegertochter Angela (43), Enkelin Stefanie (19) und deren 23 Jahre alter Freund, der mit ihr einen gemütlichen Nachmittag verbringen wollte...
Die Verletzten wurden ins LKH Graz eingeliefert, dürften schon am Mittwoch heimkommen - in ein Haus, in dem inklusive Elektrogeräte alles kaputt ist.
Durch denselben Blitz, der in die Stromleitung einschlug, wurden in einem anderen Ortsteil drei weitere Häuser schwer in Mitleidenschaft gezogen. Auch hier barsten die Fensterscheiben. Durch die Überspannung schmorten alle Leitungen durch - alles, was ans Stromnetz angesteckt war, hat jetzt nur noch Schrottwert.
Von Manfred Niederl / Kronen Zeitung
Symbolbild
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