Der Radsport-Weltverband UCI hat zwei Wochen vor Beginn der Tour de France im Anti-Doping-Kampf das kasachische ProTour-Team Astana ins Visier genommen. Doping-Fahnder der UCI hätten bei unangekündigten Trainingskontrollen bei sechs bis sieben Topfahrern anomale Werte festgestellt, so der UCI. Die B-Proben einiger Analysen sollen noch vor dem Start der Tour de France vorliegen.
Die Profis des neuen Astana-Teams, bei dem auch Tour-Favorit Alexander Winokurow und der Burgenländer Rene Haselbacher unter Vertrag stehen, seien in Verdacht geraten, weil sie an der Cote d'Azur in neutralem Trainingsdress offensichtlich nicht erkannt werden wollten. Dazu sagte Astana-Sprecherin Corinne Druey am Freitag: "Das kam höchstens ein, zwei Mal vor. Die Profis wollten anonym bleiben, um nicht ständig von Fahrrad-Touristen und Amateurfahrern belästigt zu werden."
Zuletzt Topleistungen von Astana-Profis
Neben Winokorow hatten zuletzt die Astana-Profis Andrej Kaschetschkin (Kasachstan) und Antonio Colom (Spanien) beim ProTour-Rennen Dauphine Libere und Gregory Rast (Schweiz) mit dem Sieg bei der Luxemburg-Rundfahrt mit beeindruckenden Vorstellungen für Aufsehen gesorgt. Der Österreicher Haselbacher ist seit längerer Zeit verletzt und steht auch nicht im Tour-Aufgebot von Astana.
Man sei misstrauisch geworden, weil Fahrer an ungewöhnlichen Orten ihr Trainingslager aufgeschlagen hätten, sagte die UCI- Verantwortliche am Mittwoch. Sie hätten womöglich versucht, den Dopingkontrolleuren zu entgehen. Winokurow sprach von einem Destabilisierungsmanöver.
Die Tour de France begrüßte das Vorgehen der UCI. "Man kann nur zufrieden sein, wenn der internationale Verband die Ehrlichkeit aller Tour-Teilnehmer sicherzustellen versucht", erklärte ein Sprecher der Tour-Organisatoren.
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