Babywunsch bestraft

60.000 Euro Strafe wegen Ein-Kind-Politik in China

Ausland
14.05.2007 14:50
Ein chinesischer Unternehmer, der gegen die Ein-Kind-Politik verstoßen und mit seiner Frau ein zweites Kind in die Welt gesetzt hat, muss 600.000 Yuan (60.000 Euro) Strafe bezahlen. "Egal ob reich oder arm, jeder sollte vor dem Gesetz gleich sein, wenn die Vorschriften der Familienplanung umgesetzt werden", sagte der zuständige Minister Zhang Weiqing nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua vom Montag.

Die Strafen sind in China lokal unterschiedlich. In der Provinz Anhui, wo der Unternehmer wohnt, kann das Drei- bis Vierfache des jährlichen Haushaltseinkommens verhängt werden.

Vor einer Woche hatte der Minister vor der Gefahr eines starken Bevölkerungszuwachses gewarnt. Immer mehr reiche Chinesen könnten es sich leisten, die Strafen zu bezahlen. Die Zahl der Reichen, die mehr als ein Kind hätten, "steigt rapide". Fast zehn Prozent von ihnen hätten heute sogar drei Kinder. China verfolgt seit 1980 eine strenge Ein-Kind-Politik, um wegen der mangelnden Ressourcen seine wachsende Bevölkerung zu begrenzen. Aus Rücksicht auf Brauchtum und die traditionelle Bevorzugung von Jungen in China dürfen Bauern aber ein zweites Kind haben, wenn das erste ein Mädchen ist.

Eltern, die selbst als Einzelkinder aufgewachsen sind, dürfen in den Städten auch zwei Kinder haben. Ferner gelten für Minderheiten je nach Größe unterschiedliche Ausnahmen. Es gibt heute 1,3 Milliarden Chinesen, die ein Fünftel des Weltbevölkerung stellen. Bis 2020 will die Regierung die Zahl unter 1,45 Milliarden halten.

Symbolbild

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