Härtere Strafe

Härtere Strafe für Saliera-Dieb Mang

Die Strafe für den Saliera-Dieb Robert Mang hat sich im zweiten Rechtsgang um ein Jahr erhöht. Der 51-jährige Alarmanlagen-Experte wurde am Dienstag im Wiener Straflandesgericht wegen schweren Einbruchsdiebstahls und versuchter schwerer Erpressung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Eine Neudurchführung des Verfahrens war vom Obersten Gerichtshof aus formalen Gründen angeordnet worden.

Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig. Verteidiger Richard Soyer bat um Bedenkzeit, Staatsanwältin Susanne Waidecker gab vorerst keine Erklärung ab.

Der Schöffensenat berücksichtigte bei der Strafbemessung die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten, dessen reumütiges Geständnis sowie die Bereitschaft zur Schadensgutmachung als Milderungsgründe. 

"Das waren allerdings zwei Verbrechen mit extrem hohen Schadenssummen", verwies der Vorsitzende Richter Wolfgang Fahrner auf den mit mindestens 36 Millionen Euro bezifferten Wert der Saliera sowie auf die "Lösegeldforderung" von zehn Millionen Euro, die Mang wiederholt an die Uniqa-Versicherung gerichtet hatte.

Mang ging es ums "Reinkommen"
In seiner Einvernahme versicherte Mang, er habe den Einbruch aus finanziellen Gründen nicht nötig gehabt. Es sei ihm ums Reinkommen und ums Denen-Zeigen gegangen. Erst den Zeitungen entnahm er den Wert des Salzfasses und die zuständige Versicherung, worauf er sich entschloss, dieser Erpresserbriefe zu schreiben.

Verteidiger Soyer ersuchte um Verständnis für den Angeklagten, der den Coup begangen habe, um sich zu "beweisen". Die Scheidung von seiner zweiten Ehefrau sowie eine Krebserkrankung hätten bei Mang eine Lebenskrise ausgelöst.

Einbruch nach Disco-Besuch
Mang hatte am 11. Mai 2003 mit der nächtlichen Entwendung des Salzfasses des Renaissance-Künstlers Benvenuto Cellini (Schätzwert: 36 Millionen Euro) aus dem Kunsthistorischen Museum für Schlagzeilen gesorgt. 

Eigenen Angaben zufolge war der Alarmanlagen-Experte nach einem Disco-Besuch auf die Idee gekommen, seinen schon länger gefassten Plan, sich der Saliera zu bemächtigen, in die Tat umzusetzen. Über ein Baugerüst drang der 50-Jährige ins Museumsinnere vor, wobei er wusste, dass die Räumlichkeiten schlecht gesichert waren. 

Nach dem gelungenen Coup verwahrte Mang das Salzfass einige Zeit unter seinem Bett, ehe er es in einem Waldstück bei Zwettl vergrub und brieflich mehrfach Lösegeld verlangte. Sollte nicht bezahlt werden, hatte er mit dem Einschmelzen des Salzfasses gedroht. Er wurde am 20. Jänner 2006 festgenommen.