Trotz der, laut ÖGB, Arbeiterkammer und SPÖ angeblich viel zu strengen Pensionsreform der schwarz-blauen Regierung geht man in Österreich nämlich weiterhin mit durchschnittlich 59 Jahren in Pension. Die Beschäftigungsquote der 55- bis 64-Jährigen liegt ziemlich unverändert bei nur 29%. Dazu Experte Felderer: "Vom ursprünglichen Ziel, dass im Jahr 2010 jeder Zweite in der Altersgruppe zwischen 55 und 64 Jahren noch einem Job nachgeht, sind wir weit entfernt."
Zahl der Invaliditätspensionen nimmt stark zu
Dass es trotz Pensionsreform weiterhin sehr viele Frühpensionen gibt, hat einen einfachen Grund: Zwar sind die Frühpensionen an sich weniger geworden, dafür ist die Zahl der Invaliditätspensionen stark angestiegen. Zu dieser Hintertür für ein früheres Pensionsantrittsalter kommt laut dem Experten Felderer auch noch die so genannte Schwerarbeiter- bzw. Hacklerregelung dazu. Diese Möglichkeiten werden von immer mehr Personen im Alter von 60 (Männer) bzw. 55 (Frauen) in Anspruch genommen.
Ähnlich wie Felderer warnte auch Pensionsexperte Tomandl zuletzt im "Krone"-Wirtschaftsmagazin, dass "je länger man mit Maßnahmen zur Hinaufsetzung des Pensionsalters wartet, desto dramatischer sind dann die finanziellen Einschnitte, die von der Politik gemacht werden müssen".
Anhebung des Rentenalters wird notwendig
Darüber hinaus zeigt ein Blick über die Grenzen, dass etwa in Deutschland wegen der steigenden Lebenserwartung nach einer Übergangsphase das Rentenalter auf 67 Jahre angehoben werden soll. Weil die demographische Entwicklung bei uns ähnlich wie in Deutschland ist, werden auch wir über derartige Maßnahmen diskutieren müssen.
Ein erster "zarter" Versuch des neuen Sozialministers Buchinger, laut über eine Alterspension erst ab 67 nachzudenken, wurde allerdings von Kanzler Gusenbauer vorerst im Keim erstickt.
Von Peter Gnam
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