Annäherung an EU
Pro-Europa-Kräfte mit Mehrheit in Serbien
Die extrem nationalistische SRS des Haager Angeklagten Vojislav Seselj erreichte demnach 28,7 Prozent (81 Mandate). Überraschend schaffte auch die Sozialistische Partei Serbiens mit 5,9 Prozent (16 Mandate) den Einzug ins Parlament. Doch damit sind die beiden nationalistisch orientierten Parteien weit entfernt von einer Mehrheit im 250-Sitze-Parlament.
Die stark pro-europäisch orientierte Demokratische Partei DS von Präsident Tadic kam auf 22,9 Prozent (65 Mandate), was ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zur Wahl im Jahr 2003 bedeutet. Drittstärkste Kraft wurde das von Premier Kostunica angeführte Bündnis Demokratische Partei Serbiens DSS und Neues Serbien, das auf 16,7 Prozent (47 Mandate) kam. Die Experten-Partei G-17 plus von Mladjan Dinkic, ebenfalls stark Europa-orientiert, erreichte 6,8 Prozent (19 Mandate).
Demokraten erheben Führungsanspruch
"Wir werden die Regierung nicht bilden können", stellte der amtierende SRS-Chef Nikolic in Belgrad fest. Zwar habe seine Partei die DS in Belgrad besiegen können, doch "unser Versprechen - 50 Prozent plus eine Stimmen zu erhalten - konnten wir nicht umzusetzen", sagte Nikolic. Nach der nächsten Parlamentswahl werde aber seine Partei mit Sicherheit die Regierung bilden können.
Die DS erhob als "führende Partei" des demokratischen Lagers den Anspruch auf den Posten des Ministerpräsidenten. "Wir haben einen großen Erfolg verbucht. Die DS hat noch nie so viele Stimmen errungen... Zwei Drittel der Parlamentssitze sind dem demokratischen Parteienlager zugefallen", freute sich der serbische Präsident und DS-Chef Tadic. Er setzte sich für eine "möglichst schnelle" Regierungsbildung ein.
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