Mit einem Aushang beim Eingang bat gestern früh das Team der Kursana Seniorenresidenz in Urfahr bei den Medien um Verständnis, dass man zu den Geschehnissen nichts sagen möchte. Zu tief sitzt der Schock, nachdem Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter Dienstagabend erfuhren, dass die Einrichtung mit Ende März 2018 zusperrt.
"Unfassbar", stammelte Mittwochvormittag ein noch sichtlich geschockter Angehöriger vor der Seniorenresidenz im Gespräch mit der "Krone". Er hatte die Nachricht, dass Betreiber Dussmann die im Jahr 1992 eröffnete Kursana Residenz zusperrt, aus den Medien erfahren, nachdem er beim Dienstag anberaumten Info-Termin verhindert war. "Meine Mutter ist 82 Jahre alt. Wenn ich ihr jetzt sage, dass sie bald ausziehen muss, wird ihr das das Herz brechen. Eigentlich war sie darauf eingestellt, dass sie hier ihren letzten Lebensabend verbringen wird können." Wie über 130 andere Senioren wird die Dame im Übergangszeitraum bis Ende März 2018 in einer anderen Senioreneinrichtung in Linz untergebracht werden.
Gerüchteküche zwecks Nachnutzung brodelt
Nicht nur die Betroffenen stellen sich derzeit die Frage nach dem Warum. Denn die Aussage von Kursana-Geschäftsführer Ulf Bieschke, dass man die Residenz gerne weitergeführt hätte, aber die Eigentümerin keine wirtschaftliche Perspektive für die weitere Nutzung der Immobilie als Senioreneinrichtung mehr gesehen hatte’ sorgt für Verwunderung.
Doch die Eigentümerin, Standortentwickler und Immobilien-Investor Immovate, war für eine Stellungnahme noch nicht zu erreichen. Gerüchten zufolge könnte aus dem Bau ein Hotel oder ein Studentenheim werden. Aber auch der Verkauf an ein großes Linzer Bauunternehmen steht angeblich zur Diskussion.
Mario Ruhmanseder, Kronen Zeitung
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