"Mafiöse Strukturen"

Schwere Erpressung: Tschetschenen-Bande angeklagt

Österreich
28.10.2017 07:13

Nie zuvor habe man in Österreich derart mafiöse Strukturen aufdecken können, stellten leitende Kriminalisten nach der Verhaftung einer Tschetschenen-Bande fest. Jetzt, nur zwei Monate später, liegt die erste Anklage vor. Schwere Erpressung und Bildung einer kriminellen Vereinigung lauten die wesentlichen Vorwürfe.

200 Polizisten durchsuchten Mitte August im Rahmen der Operation "Palace" an 16 Standorten in Wien, Krems und St. Pölten Wohnungen der Verdächtigen. Schusswaffen und Drogen wurden u. a. sichergestellt und neun Tschetschenen-Flüchtlinge verhaftet.

Geldforderungen gegen Friseur, Arzt mit Video erpresst
Jetzt liegt eine erste Anklage vor: Schwere Erpressung und Bildung einer kriminellen Vereinigung lauten die wesentlichen Vorwürfe. Im ersten Prozess, für den es noch keinen Termin gibt, geht es auch um angebliche Geldforderungen gegen einen Friseur in Wien-Floridsdorf. Dieser hatte sein Geschäft ausgerechnet gegenüber dem Frisiersalon eines Freundes der Bande eröffnet. Außerdem soll ein in Wien tätiger praktischer Arzt mit einem Video erpresst worden sein.

Verteidiger kritisiert: "Angaben nicht überprüfbar"
Florian Kreiner, einer der Verteidiger, kritisiert: "Hier wird ohne entsprechende Beweise und im Vertrauen auf einen Informanten der Polizei, der namentlich nicht bekannt ist, Anklage erhoben. Diese Angaben sind nicht überprüfbar."

Weitere Vorwürfe gegen die Bande werden von der Staatsanwaltschaft Korneuburg noch untersucht. Im Mittelpunkt stehen Schutzgelderpressungen und eine Brandstiftung in einer Pizzeria in Hollabrunn.

Peter Grotter, Kronen Zeitung

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