21.09.2017 16:42 |

Anti-Drogen-Krieg

Duterte droht sogar eigenem Sohn mit dem Tod

Wie gnadenlos der philippinische Präsident Rodrigo Duterte seinen Kampf gegen Drogenkriminelle führt, beweisen die mehr als 3500 Toten seit seinem Amtsantritt im Vorjahr. Nun hat der 72-Jährige sogar seinem eigenen Sohn Paolo mit der "allerhärtesten Strafe" gedroht, sollten sich Gerüchte als wahr erweisen, dass dieser sich am Drogenhandel beteiligt habe. Der 42-jährige Politiker musste vor Kurzem vor einem Untersuchungsausschuss zu den Vorwürfen aussagen.

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Oppositionspolitiker vermuten, dass der Vizebürgermeister von Davao mit der chinesischen Mafia kooperiert und dieser bei Lieferungen von Chrystal Meth aus China geholfen hat. Zu diesen konkreten Verdachtsmomenten äußerte sich der Präsident nicht, allerdings betonte er in einer Ansprache vor Regierungsmitarbeitern im Präsidentenpalast am Mittwoch, seine Ankündigung während des Wahlkampfes habe auch hier Gültigkeit.

Duterte würde Beamte schützen, die Sohn töten
Im Vorjahr hatte Duterte stets erklärt, er würde auch gegen seine eigenen Kinder "mit aller Härte" vorgehen, sollten diese "mit Drogen zu tun haben". "Tötet sie, damit die Leute nichts einwenden können", lautete und lautet also offenbar nach wie vor die Botschaft an die Ordnungshüter des südostasiatischen Landes. Im Fall einer Ermordung Paolos im Zuge eines polizeilichen Einsatzes würde Duterte "die Beamten schützen, die ihn getötet haben".

Neben den mehr als 3500 Personen, die durch die Polizei getötet wurden, zählen philippinische Journalisten und Menschenrechtsorganisationen weitere 11.000 Tote, die Opfer von Auftragskillern oder einfacher Selbstjustiz geworden sein sollen. Dutertes rhetorischer Kampf gegen die Drogenkriminalität ist nach Aussage seiner Berater und Vertrauten weit schärfer, als die Anweisungen an die Sicherheitskräfte tatsächlich sind. Die Anwendung tödlicher Gewalt sei lediglich im Fall von Notwehr erlaubt, heißt es in einem Bericht der "Daily Mail".

Selbstjustiz und Jagd auf "Drogenkriminelle"
Der Vorwurf, dass Duterte mit seiner Anti-Drogen-Politik das Ermorden von "Drogenkriminellen" salonfähig gemacht hat, bleibt immer wieder unkommentiert. Zumal auch der Kampf gegen die Drogenkriminalität von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird, auch wenn es immer wieder Proteste gegen die Regierung gibt.

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