Jäger angezeigt

Wirbel um erlegte Jungfüchse

Oberösterreich
10.07.2017 17:00

"Ich musste sie erlegen, weil sie uns Hasen und Fasane wegfressen - jetzt hab’ ich ziemliche Schwierigkeiten", ist ein Jäger aus Heiligenberg bei Grieskirchen verzweifelt. Eine Anrainerin hatte die Polizei gerufen, sie will den Waidmann wegen Ruhestörung und Tierquälerei anzeigen, erzählte der Jäger der "Krone".

"Bei uns gibt es kaum noch Hasen und Fasane, dafür um die fünfzig Jungfüchse", erklärte der 49-jährige Jäger, warum er in der Nacht zum Montag auf die Jagd ging, um 2 Uhr früh fünf Jungfüchse erlegte. Im Lichte seines Autoscheinwerfers. "Eine Anrainerin, die mit dem Auto unterwegs war, hat die Polizei gerufen, ihr wurde wegen Alkoholisierung der Führerschein abgenommen. Auch ich werde von der Polizei angezeigt", klagt der Waidmann.

Wildbiologe Christopher Böck, Geschäftsführer des oö. Landesjagdverbandes, versteht den Jäger: "Jagen im Scheinwerferlicht ist verboten, aber der Fuchsbestand hat bei uns enorm zugenommen. Wurden vor 30 Jahren jährlich nur 4000 Füchse erlegt, sind es jetzt schon bis zu 10.000", erklärt der Experte: "Früher hat Tollwut die Raubtiere dahingerafft, die gibt es jetzt kaum noch. Allerdings sind bei den Füchsen Räude und Staupe im Vormarsch, das gefährdet auch Haustiere. Zudem dezimieren Füchse den Bestand an Hasen, Fasanen und Kiebitze, müssen daher gejagt werden - und das geschieht meist nachts."

Johann Haginger, Kronen-Zeitung

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