Drama in Wien

Mutter von Straßenbahn getötet – Notkaiserschnitt

Österreich
06.07.2017 17:07

Dramatische Szenen Donnerstagmittag im Wiener Bezirk Simmering: Eine Mutter, die zudem schwanger war, wurde mit ihrem Kleinkind auf der Simmeringer Hauptstraße an einer Kreuzung von einer Straßenbahn erfasst. Die 33 Jahre alte Frau starb, der 18 Monate alte Bub wurde schwer verletzt. Das ungeborene Kind wurde im Zuge eines Notkaiserschnitts im Spital auf die Welt geholt und reanimiert. Es befindet sich in akuter Lebensgefahr.

Zum Unfall war es gegen 11.40 Uhr an der Kreuzung Simmeringer Hauptstraße/Braunhubergasse gekommen. Die Frau, die ihren kleinen Sohn auf dem Arm trug und noch dazu schwanger war, dürfte beim Überqueren der Straße die herannahende Straßenbahn der Linie 71 schlichtweg übersehen haben.

Hinter Plakatwand hervorgetreten
Der Straßenbahnfahrer leitete zwar noch eine Notbremsung ein, erfasste Mutter und Kind aber dennoch, hieß es seitens der Einsatzkräfte. Offenbar war die Frau direkt hinter einer Plakatwand hervorgetreten und plötzlich auf der Straße aufgetaucht.

Mit schwersten Verletzungen am Kopf wurde die 33-Jährige nach der Erstversorgung per Hubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert, dort starb sie wenig später. Wie Christoph Mierau, der Sprecher des Krankenanstaltenverbundes, sagte, sei bei der Frau ein Notkaiserschnitt durchgeführt worden. Das Baby musste anschließend reanimiert werden und befindet sich in akuter Lebensgefahr.

Der eineinhalbjährge Sohn der Frau erlitt laut Wiener Berufsrettung mehrere Knochenbrüche. Er sei laut Mierau stabil und ansprechbar. Der Straßenbahnfahrer erlitt einen Schock und musste - wie auch Angehörige der Familie - psychologisch betreut werden.

Schaulustige blockierten Zufahrt: "Moralisch verwerflich"
Die Polizei äußerte sich in einer Aussendung auch zu zahlreichen Schaulustigen, die die Zufahrt zur Unfallstelle blockierten: "Anzumerken ist, dass die Rettungskräfte bei der Ausübung der Erste-Hilfe-Maßnahmen massiv durch zahlreiche Schaulustige, die teilweise mit ihren Handys mitfilmten, bei ihrer Arbeit behindert wurden. Die Wiener Polizei weist darauf hin, dass ein solches Verhalten in einer derartigen Situation sowohl rechtlich als auch moralisch verwerflich ist."

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