Da sich der 17-Jährige nicht mehr an den Unfall erinnern kann, war Richter Norbert Jenny allein auf Zeugenaussagen angewiesen. „Hinter dem Lenkrad ist eindeutig der Beschuldigte gesessen", erklärte ein Klagenfurter, der den Unfall beobachtet hatte. Er sei sofort zum Unfallort geeilt, um Erste Hilfe zu leisten.
Mit mindestens 88 km/h in Haus gekracht
Zuvor hatte der Mann beobachtet, wie das Unfallauto mit weit überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern gekommen und gegen eine Hausmauer gekracht war. Die Geschwindigkeit müsse mindestens 88 km/h betragen haben, bestätigte ein Gerichtssachverständiger.
"Ich habe vom Rücksitz die Tachonadel gesehen und ihn noch gefragt, warum er so schnell fährt", erzählte der zweite Überlebende des Unfalls. Er ist der Onkel jenes Burschen, der wochenlang mit dem Beschuldigten verwechselt und zuerst in Bosnien begraben worden war.
Die Frage, wie es zu der Verwechslung der beiden Unfallopfer gekommen ist, bleibt weiterhin offen. Der Verteidiger dazu: „Ich frage mich, ob alle Beweise gesichtet worden sind." Der Beschuldigte nahm das Urteil an.
Mutter beerdigte Sohn einer anderen Frau
Nach dem schweren Unfall in der Rosentalerstraße in Klagenfurt war es zu der tragischen Verwechslung gekommen, die für internationales Aufsehen gesorgt hatte. Während der 17-Jährige im Krankenhaus lag, wurde sein gleichaltriger Kärntner Freund in Bosnien unter seinem Namen beerdigt. Beide Elternpaare hatten den Irrtum nicht bemerkt.
Erst Monate später kamen Zweifel an der Identität des jungen Mannes auf, letztendlich deckte eine DNA-Analyse die Verwechslung auf. Der Bosnier konnte einige Wochen später zu seinen richtigen Eltern nach Hause. Der Leichnam seines Freundes aus St. Veit wurde in Bosnien exhumiert, nach Kärnten gebracht und dort unter dem richtigen Namen ein zweites Mal bestattet.
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