Ecuador

Kärntner hilft in der Erdbebenregion

Kärnten
20.05.2016 15:43

"In einer Minute vom Paradies in die Hölle", so beschreibt der Klagenfurter Martin Schachner die Erdbebenkatastrophe von Ecuador, der er nur knapp entrinnen konnte. Der 41-Jährige lebt mit seiner Familie im Nordwesten Südamerikas und hilft der einheimischen Bevölkerung beim Wiederaufbau. "Das Leben geht weiter, auch wenn die Menschen traumatisiert sind", erzählt Schachner.

Es war der 16. April um 18.58 Uhr Ortszeit - als sich in der Provinz Manabi in der Küstenregion von Ecuador ganz plötzlich alles änderte.

"Die Zerstörung ist nicht zu fassen. Es ist, als hätten mehrere Bomben in Canoa eingeschlagen", erzählt der Klagenfurter Ökonom.

Rund 700 Menschen haben beim Erdbeben ihr Leben lassen müssen, Zehntausende weitere Landsleute haben ihre Häuser verloren.

Ganze Einkaufszentren, Hotels, Schulen und Wohnanlagen sind zerstört. "Oft haben die Menschen nur noch, was sie im Moment des Erdbebens am Leib trugen. Viele leben in improvisierten Lagern entlang der Straßen und warten auf die Versorgung", so Schachner, der seit knapp elf Jahren in Ecuador lebt. Derzeit hilft er Kleinbauern beim Export von Maracujas, Papayas, Melonen, Kakao, Kaffee.

Der Klagenfurter selbst hatte großes Glück: Genau an jenem Samstag, als die Erde in Manabi bebte, war er in die 370 Kilometer entfernte Hauptstadt Quito gereist, wo sich seine Frau Lucia und die Kinder Daniel und Maria Victoria aufhielten. "In der Nacht davor hatte ich einem Hotel in Canao übernachtet, das am nächsten Tag einstürzte."

Doch aufgeben oder flüchten ist für die Einheimischen kein Thema. Schachner: "Mich hat der Umgang mit der Katastrophe durch die Einheimischen sehr beeindruckt. Trotz der Zerstörungen arbeiten die Menschen normal weiter. Alle glauben fest an die Zukunft in ihrer Heimat."

Auch der Klagenfurter will der Region die Treue halten. "Mindestens noch zweieinhalb Jahre will ich bleiben und helfen. Bis dahin wird wohl Canoa wieder zum Tropenparadies, und die offenen Wunden werden annähernd verheilen."

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