Endlose Auflagen, Behördenschikanen, Rauchverbot, Registrierkassenpflicht: Die traditionellen Gasthäuser in Österreich sterben aus. Ein langfristiger und kontinuierlicher Trend, sagt die Wirtschaftskammer. Verglichen mit vor mehr als 30 Jahren hat jeder dritte Wirt das Handtuch geschmissen. Der Politik fehle die Wertschätzung für das harte Brot der Gastro-Branche.
"Mit dramatischen Folgen! Am Land drohen ganze Ortschaften zu veröden", warnt Kammer-Gastro-Vize Willy Turecek. Gehen in strukturschwachen Regionen die Heurigen ein, sieht's für Tourismus und Jobs düster aus. Auch in den Städten schrumpft die heimische Küche. So haben sich Wiens Wirtshäuser seit 1996 sogar halbiert.
Anders als am Land werden leere Beisln hier durch "Ethno-Food"-Betriebe (chinesische, mexikanische Küche etc.) ersetzt. "Deren Betreiber akzeptieren eher noch, dass man 16 Stunden täglich für sehr wenig Geld arbeiten muss", so Turecek. Politik und Behörden fehle die Wertschätzung für die harte Gastro-Arbeit.
Wirtin muss doch keine Strafe zahlen
Es gibt aber auch Lichtblicke. Nach einem "Krone"-Bericht muss eine Wirtin aus Wien-Oberlaa doch keine Strafe bezahlen. Ihr "Vergehen": Sie hatte einen Kontrolleur auf später vertröstet, der zur Hochbetriebszeit Elektrobefunde lesen wollte.
Monika Mötzl bekam 510 Euro oder einen Tag Haft "aufgebrummt". Nach einem Gespräch mit dem Magistrat ist das Verfahren nun eingestellt. Margarete Kriz-Zwittkovits, Präsidentin des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV): "Wir freuen uns über die Einsicht der Stadt Wien. Als Wirtschaftsbund sehen wir nicht tatenlos zu, wie Unternehmer schikaniert werden."
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