Schlimme Folgen

Überfallsopfern sitzt für immer Angst im Nacken

Oberösterreich
14.07.2006 19:24
Hände in Taschen werden zur Bedrohung, Sonnenbrille, Hut oder Haube zur Maskierung - drei VKB-Angestellte wurden in Linz und Steyr binnen eines Jahres Opfer von Bankräubern. Sie werden unterbewusste Ängste nie mehr los. Und dumme Witzbolde machen den Überfallenen das Leben auch nicht leichter!

Als einen Tag, nachdem Isolde Kepic (42) am Weltspartag ´05 einen Räuber bei der VKB im Linzer Krempl-Hochhaus mit den Worten „I hab´ kein Geld“ verjagt hatte, rief ein Witzbold: „Überfall.“ Da brach bei der sonst coolen Kassierin der aufgestaute Druck durch: „Hier bin ich schon deutlich geworden! Andere Kunden, die gemeint haben ,Sie passen gut auf unser Geld auf´, oder ,Ich geh zum Bankomat, sie geben ohnehin nichts her´, haben mich sehr gefreut.“

„Schade, dass er sie nicht erschossen hat“
Auch Thomas Sulzberger (35), der am 19. April dieses Jahres einem Räuber gegenübergestanden war, setzten böse Menschen zu. Ein „Kunde“ meinte: „Schade, dass er sie nicht erschossen hat.“ „Mir wurde schwindlig, ich hatte den Räuber vor Augen“, erinnert sich der Banker, dem seine Chefin mit Übungen und Bachblüten das Trugbild vertrieb. Seine Familie gab ihm Kraft, durchzuhalten.

Am härtesten hat es am heurigen Valentinstag Maria Kopf in Steyr getroffen - sie war in den Tresorraum gezerrt, gefesselt und eingesperrt worden. Noch immer geht sie nicht als Erste in die Bank. Als sie ein Witzbold danach mit „Überfall-bum-bum“ begrüßte, „konnte ich das nicht lustig finden. Ich bin nachdenklicher geworden“, sagt die 51-Jährige.

Betreut wurden alle Opfer von VKB-Betriebsärztin Marietta Metzler: „Die meisten Überfallenen leiden ein Vierteljahr an Albträumen, Schlaflosigkeit. Bei einem Drittel klingt das von selbst ab, andere brauchen aber oft ärztliche Hilfe.“

 

Foto: VKB

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