Die Toronto Maple Leafs durchleben turbulente Zeiten. Der mit 13 Stanley-Cup-Erfolgen zweiterfolgreichste Klub der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL befindet sich in einem tief greifenden Umbau, der die Mannschaft auf den vorletzten Platz geführt hat. Am Dienstag wurde Kapitän Dion Phaneuf an Ottawa abgegeben, weitere Spieler könnten folgen, darunter auch der Kärntner Michael Grabner.
Ein hochdekoriertes Trio mit Präsident Brendan Shanahan, General Manager Louis "Lou" Lamoriello und Mike Babcock, dank eines 50-Millionen-Dollar-Vertrags über acht Jahre der bestbezahlte Eishockey-Trainer der Welt, soll den Neuaufbau zum Erfolg führen. Da seit 2004 nur noch einmal der Sprung ins Play-off geschafft wurde, entschloss man sich zu einem radikalen Umbau. Im Sommer wurde Stürmerstar Phil Kessel transferiert, nun folgte Phaneuf, der bei seinem Vertrag noch vier Jahre und 27,5 Mio. Dollar (24,43 Mio. Euro) offen hat.
Grabners Vertrag läuft aus
So wie bei einigen anderen Spielern läuft auch bei Grabner zu Saisonende der Vertrag aus. Die Maple Leafs, die längst aus dem Play-off-Rennen sind, haben Interesse, solche Spieler bis zum Ende der NHL-Transferzeit am 29. Februar abzugeben, um noch Draft-Rechte oder junge Spieler zu erhalten. "Wir wissen nicht, mit wem sie weiter planen. Es wird viel spekuliert", sagte der 28-jährige Villacher.
Der pfeilschnelle Stürmer war erst kurz vor Saisonbeginn von den New York Islanders nach Toronto transferiert worden. Ein zweiter Wechsel in einer Saison ist im letzten Vertragsjahr keine Seltenheit, wie Thomas Vanek seit der Saison 2013/14 weiß. Grabner will sich davon aber nicht ablenken lassen. "Ich kann es nicht beeinflussen, ich muss es hinnehmen, wie es ist. Alles, was ich kontrollieren kann, versuche ich gut zu machen. Ich versuche immer, hart zu arbeiten und so gut wie möglich zu spielen", versicherte der ÖEHV-Teamspieler. Grabner fühlt sich in Toronto jedenfalls wohl, er spielt zwar eine defensivere Rolle als bei den Islanders, erhält von Babcock aber so viel Eiszeit wie schon seit Jahren nicht mehr.
Grabner: "Das ist nicht wirklich ein Schock"
Erfreut ist die "Leafs Nation" nicht über den Absturz des laut Forbes mit 1,3 Mrd. US-Dollar (1,15 Mrd. Euro) wertvollsten Eishockey-Klubs der Welt. "Sie haben aber von Anfang an gesagt, was sie machen wollen, dass es ihr Plan ist, die Mannschaft neu aufzubauen. Daher ist das nicht wirklich ein Schock. Sie wollen in zwei, drei Jahren eine Mannschaft haben, die länger vorne mitspielen kann. Sie wollen von Grund auf aufbauen", erklärte der Kärntner.
Und als "Preis" für die Leidenszeit könnte Toronto Auston Matthews bekommen. Der Stürmer gilt als Nummer eins beim kommenden Draft, bei dem sich die Klubs die Rechte an den Talenten sichern. Je schlechter eine Mannschaft, desto größer die Chancen auf die Nummer eins.
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