Nach Zwischenfällen

Deutsche Clubs lassen Flüchtlinge nicht mehr rein

Ausland
24.01.2016 07:00

Erst Schwimmbäder, jetzt Clubs: Im deutschen Freiburg im Breisgau können Flüchtlinge nicht mehr einfach so tanzen gehen. Der Grund: Sie werden von den Türstehern nahezu aller Clubs und Diskotheken in der Studentenstadt in Baden-Württemberg, die sich ihrer Willkommenskultur rühmt, nicht eingelassen. Der Hintergrund seien Berichte über sexuelle Belästigungen und Diebstähle, berichtet die "Badische Zeitung".

Die Betreiber der Lokale begründen ihr Vorgehen dem Blatt zufolge mit Beschwerden über Vergehen von Ausländern. Es soll demnach sexuelle Belästigungen, Diebstähle und Gewalt gegeben haben. Allerdings würden die Einlassverbote unterschiedlich gehandhabt. So mache es etwa einer der Clubs von der Art der Veranstaltung abhängig, ob Ausländer Zutritt haben, bei einem anderen benötige man als Gast eine spezielle Einlasskarte, die nur erhalte, wer Sexismus, Gewalt und Diskriminierung ablehne, hieß es am Samstag in der "Badischen Zeitung".

Den Freiburger Behörden sei allerdings bis dato nichts von sexuellen Übergriffen durch Flüchtlinge in den Lokalen bekannt, sagte Polizeisprecherin Laura Riske. "Diebstähle gibt es immer mal wieder", die Täter wären aber meist unbekannt und nicht zwingend Ausländer. Die Entscheidung, wen man einlasse, liege allerdings bei den Clubs. "Die Hoheit über seine Tür hat der Betreiber", erklärte Riske. Pauschale Einlassverbote etwa für alle Flüchtlinge seien aber rechtswidrig.

Warnung vor Pauschalisierung
Der Sozialbürgermeister der Stadt, Ulrich von Kirchbach, warnte ebenfalls: "Es gilt das Diskriminierungsverbot. Man darf keine Personengruppe pauschal ausschließen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. "Uns war das nicht als akutes Problem bekannt", sagte der für Soziales, Integration und Kultur zuständige Bürgermeister. Die etwas mehr als 3000 in der Stadt untergebrachten Asylbewerber verhielten sich überwiegend "ordentlich", "schwarze Schafe" gebe es aber überall.

Zuletzt war die Stadt Bornheim in Nordrhein-Westfalen in die Schlagzeilen geraten, weil sie männlichen Flüchtlingen vorübergehend den Zutritt zum Schwimmbad verwehrt hatte. Dort hatte es Beschwerden von Frauen gegeben, sie seien sexuell belästigt worden.

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