Herr der Ringe

Die Schlacht um Mittelerde II

Spiele
01.05.2006 18:07
Die Schlacht um Mittelerde geht in die nächste Runde und bietet Echtzeitstrategen nicht nur ein Wiedersehen mit den Helden der Ring-Trilogie, sondern auch ein verbessertes Gameplay, eine packende Story und jede Menge Massenschlachten - zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

Gleich zu Beginn muss sich der Spieler der elementarsten aller Fragen stellen: Möchte ich auf der Seite der Guten spielen, um der dunklen Bedrohung Mordors Einhalt zu gebieten, oder spiele ich lieber den Bösen und bringe Tod und Verderben über Mittelerde? Im ersten Fall darf der Spieler dann mit Elfen, Zwergen und Menschen in die Schlacht ziehen, im zweiten Fall kommen die Orcs Mordors, Goblins und die Uruk-hai Isengards zum Einsatz.

So unterschiedlich diese Völker auch in ihrer Erscheinung sein mögen, die Grundprinzipien des Spiels bleiben gleich: Basis einer jeden Streitmacht ist eine kleine Burg, die durch bewaffnete Schutzwälle, Wachtürme, hohe Mauern und andere Upgrades zu einer fast uneinnehmbaren Festung heranwachsen kann. Hier können zudem Bauarbeiter und Helden ausgebildet werden. Erstere sind für das Errichten sämtlicher Gebäude wie Kasernen, Höfen oder Forschungslabors zuständig. Im Gegensatz zu anderen Echtzeitstrategiespielen müssen hier keine Holzhacker oder Goldgräber rekrutiert werden, es genügt der Bau von Farmen, um den Erhalt der Einheiten zu gewährleisten und für finanziellen Nachschub zu sorgen.

Ein Wiedersehen mit Gimli, Gandalf und Co.
Helden – wie Aragorn, Saruman, Haldir oder Gandalf, um nur einige zu nennen - stützen hingegen die Moral der Truppe, besitzen Führungsqualitäten und sind zudem mit besonderen Fähigkeiten, wie Furcht einflößenden Zaubersprüchen oder speziellen Waffen, ausgerüstet. Wer es lieber individuell mag, der kann sich auch ganz nach seinen persönlichen Vorlieben einen eigenen Helden erschaffen. Durch die im Kampf gewonnene Erfahrung können über einen Fertigkeitenbaum neue Kräfte ausgebildet werden: So können Einheiten geheilt werden, Orcs können die Sonne verdunkeln, Elfen lassen Bäume wachsen, um sich einen Standortvorteil zu erschaffen und befreundete Einheiten, wie Hobbits oder die Söldner Dunlands, können herbeigerufen werden.

Bogenschützen, Reiter, Trolle und Drachen
Diese gesellen sich dann zu den mannigfaltigen Streitkräften Mittelerdes. Neben normalen Bogenschützen, Kriegern oder Lanzenträgern gibt es auch die Spinnenreiter der Goblins oder die Kavallerie Rohans. Natürlich dürfen Katapulte, Ballista, Trolle, Riesen und Ents genauso wenig fehlen wie Adler oder Drachen. Und zu guter Letzt gibt es noch die schweren Kriegsschiffe auf hoher See. Alle Einheiten können durch entsprechende Upgrades durch bessere Waffen und Schilde in Angriff und Verteidigung verbessert werden.

Ganz schön unübersichtlich, so ein Schlachtfeld
Per Mausklick lassen sich den Bataillonen offensive oder passive Taktiken zuordnen, darüber hinaus kann die Aufstellung geändert werden – eher weit gefächert oder eng gedrängt. Sehr praktisch: Mit der Maus können sowohl die Breite der Front als auch  die Marschfolge – Reiter zuerst, dann beispielsweise Krieger, gefolgt von den Bogenschützen – bestimmt werden. Trotz allem fällt es bei einer großen Truppenstärke schwer, den Überblick zu bewahren. Zudem lässt es sich nicht vermeiden, dass hintere Einheiten einfach nichts tuend in der Gegend herumstehen, während vorne die Schlacht tobt.

Abwechslunsgreiche Missionen
Die Aufgaben der einzelnen Missionen sind äußerst vielfältig und abwechslungsreich gestaltet: Mal gilt es in den Minen der Zwerge einen Drachen zu beseitigen, ein anderes Mal müssen Angriffswellen der Korsaren erfolgreich abgewehrt werden. Hier kann die Rechenleistung des Computers auch schon mal ein wenig in die Knie gezwungen werden. Die Missionen werden von mal zu mal anspruchsvoller, dank vier verschiedener Schwierigkeitsgrade sollten aber sowohl Hobby-Strategen als auch erfahrene Feldherren auf ihre Kosten kommen.

Mit dem "The War of the Ring"-Modus weiter kämpfen
Nach erfolgreicher Absolvierung der Kampagne darf auch online gegen bis zu acht Spieler in die Schlacht gezogen werden. Stolze 46 Maps stehen zur Auswahl, darunter auch die des Vorgängers. Als weitere Draufgabe gibt es den „The War of the Ring“-Modus. Ganz im Stil von „Risiko“ kann in diesem rundenbasierten Taktikspiel Mittelerde erobert werden. Die Kämpfe können ausgewürfelt oder in Echtzeit ausgetragen werden.

Forderne Grafik-Pracht
Grafisch kommt „Die Schlacht um Mittelerde II“ sehr detailverliebt daher. Die blühenden Elfenlandschaften oder die graue Ödnis Mordors wurden sehr aufwendig und lebendig in Szene gesetzt. Beim Heranzoomen an Einheiten fallen lediglich die pixeligen Schatten der Einheiten negativ auf. Nachteil der hübschen Grafikpracht: Trotz eines Intel Centrino mit einem Core Duo 2500 (2 GHz) und einer GeForce 7600-Grafikkarte (256 MB) laufen große Schlachten nicht immer flüssig. Zudem sind manche Ladezeiten schlichtweg zu lang geraten. Für das Ohr gibt es neben einer sehr guten Sprachausgabe wieder die gewohnt wundervolle Original-Musk der Ring-Trilogie.

Fazit: Electronic Arts erfindet mit „Die Schlacht um Mittelerde II“ das Genre zwar auch nicht neu, bietet mit einer Fülle von unterschiedlichen Einheiten, dem gelungenen Helden-Feature sowie dem Online- und „War of the Ring“-Modus aber genügend Abwechslung für packende und auf Dauer motivierende Spiel-Stunden. Die grandiosen Massenschlachten trüben über die kleinen Schwächen bei der KI und den mitunter stockenden Spielfluss gekonnt hinweg.

Plattform: PC
Publisher: Electronic Arts
Krone.at-Wertung: 91 %


von Sebastian Räuchle

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