Schüsse in Wien

Blutrache nach Familienfehde als Tatmotiv

Österreich
26.05.2015 11:31
Nach der Schießerei mit einem Toten und zwei teils schwer Verletzten im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus am Sonntagabend steht nun das Motiv für die blutige Tat fest. Nach Angaben des 25-jährigen Bruders des Getöteten, der mittlerweile zum Vorfall kurz befragt werden konnte, dürfte eine bereits seit Jahren schwelende Familienfehde der Grund für die Tat gewesen sein.

Der 25-Jährige befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr und konnte am Montag kurz von der Polizei befragt werden. Der Albaner gab an, dass zwischen seiner und einer weiteren Familie eine jahrelange Fehde herrscht. Am Sonntagabend trafen sich das Brüderpaar und die beiden mutmaßlichen Täter zu einer Aussprache bei der Straßenbahnstation am Urban-Loritz-Platz, die vier Männer stiegen dann gemeinsam in die Linie 49 ein.

"Tat von langer Hand geplant"
Dort kam es zunächst zu einem lautstarken Streit, der in Handgreiflichkeiten mündete. Als der 25-Jährige mit seinem Bruder bei der Johnstraße beim Meiselmarkt ausstieg, zog einer der Kontrahenten eine Waffe und gab mehrere Schüsse ab. Das Brüderpaar wurde von mehreren Projektilen getroffen.

Während der Ältere im Spital starb, überlebte der 25-Jährige die Notoperation. "Die Tat war von langer Hand geplant", sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Es habe sich um einen sogenannten Kanun, auf Deutsch Blutrache, gehandelt.

Relativ glimpflich kam eine völlig unbeteiligte Frau davon, die zum Zeitpunkt der Schüsse in die Straßenbahn einsteigen wollte. Die 19-Jährige erlitt einen Durchschuss des Unterschenkels, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Die junge Frau bekam von der Tat nichts mit. Sie gab an, laute Knalle gehört und plötzlich einen stechenden Schmerz verspürt zu haben.

Polizei ist Verdächtigen auf der Spur
Dafür haben sich nach der Veröffentlichung des Fotos der mutmaßlichen Täter aus der Überwachungskamera der Straßenbahn bereits zahlreiche Zeugen gemeldet. Die Polizei sei "guter Dinge", die Verdächtigen bald auszuforschen.

Weitere Zeugen, die entweder die Tat selbst oder die Verdächtigten bei der Flucht vom Tatort beobachtet haben, werden weiterhin ersucht, sich unter der Telefonnummer 01/313-10/33800 (auch anonym) zu melden.

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