20.04.2015 08:21 |

Genickbruch

Erneut Schwarzer nach Polizeieinsatz gestorben

In den USA ist erneut ein Schwarzer infolge eines gewaltsamen Polizeieinsatzes gestorben. Der 25-jährige Freddie Gray wurde am 12. April bei seiner Festnahme in Baltimore im Bundesstaat Maryland so schwer an der Wirbelsäule verletzt, dass er am Sonntag starb, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Die Polizei äußerte sich bisher nicht dazu, weshalb der Mann festgenommen wurde und wie es zu seinen Verletzungen kam.
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Nach Angaben eines Anwalts von Grays Familie hatte der 25-Jährige keine Straftat begangen. Die Polizei habe ihn lediglich festgenommen, weil er "ein rennender schwarzer Mann war", sagte der Anwalt William Murphy Jr. laut der "Baltimore Sun". Bei seiner Festnahme hätten ihm die Beamten praktisch das Genick gebrochen.

Bürgermeisterin: "Die richtigen Leute zur Rechenschaft ziehen"
Vor einer Polizeiwache in Baltimore versammelten sich rund 100 Menschen, die mehr Informationen über den Vorfall verlangten. Bürgermeisterin Stephanie Rawlings-Blake versprach eine Untersuchung. Die Bürger sollten erfahren, was genau passiert sei, sagte sie. Außerdem werde sie dafür sorgen, dass "die richtigen Leute zur Rechenschaft gezogen werden".

Schwarze sind in den USA häufig Opfer von tödlicher Polizeigewalt. Anfang April war in der Stadt North Charleston im Bundesstaat South Carolina ein Polizist wegen Mordes angeklagt worden, weil er nach einer Verkehrskontrolle einem fliehenden unbewaffneten Afroamerikaner mehrmals in den Rücken geschossen hatte. Vor einer Woche war bekannt geworden, dass im Bundesstaat Oklahoma ein 72-jähriger Hilfssheriff den 44-jährigen Afroamerikaner Eric Harris erschossen hatte, obwohl dieser unbewaffnet war.

Protestwelle nach Todesfällen
Auch andere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Beamte hatten in den vergangenen Monaten Debatten über Rassismus und Polizeigewalt in den USA ausgelöst. Im August des Vorjahres war in der Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten getötet worden. Wegen mangelnder Beweise wurde der Beamte aber nicht angeklagt. Die Vorgänge führten in Ferguson und zahlreichen anderen Städten zu teils gewaltsamen Protesten.

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