Ein knappes E-Mail aus dem Verteidigungsministerium auf eine "Krone"-Anfrage belegt die ziemlich triste Situation für Österreichs Luftwaffe: Die 15 Eurofighter des Bundesheeres leisteten im Jahr 2014 tatsächlich nur 1.070 Flugstunden. Das heißt: Eigentlich verstaubten die um zwei Milliarden Euro angekauften Jets an 320 von 365 Tagen im Hangar. Oder: Jeder einzelne der 15 Abfangjäger war aufgrund diverser Sparbefehle im Monatsschnitt nur sechs Stunden in der Luft.
Zu den Schweizern fallen uns Österreichern ja einige typische Eigenschaften ein - so achten sie etwa absolut vorbildlich auf ihre Steuer-Franken. Und trotzdem lässt Bern die Schweizer Luftwaffen-Piloten mehr als doppelt so oft üben wie das Bundesheer seine Eurofighter-Piloten. Wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage belegt, stiegen die 32 Abfangjäger vom Typ F/A-18 "Hornet" 2012 zu 5.736 Flugstunden auf. Das macht im Schnitt für jeden Jet eine Einsatzdauer von 179,25 Stunden pro Jahr. Und jeder Eurofighter flog im Jahresschnitt nur 71,33 Stunden...
"Sauteure Flugzeuge, die dann eh nicht fliegen"
"Der Frust bei den toll ausgebildeten Eurofighter-Piloten des Bundesheeres wächst: Sie müssen fürchten, dass aufgrund der wenigen Starts ihre Fluglizenz verfällt", kritisiert Peter Pilz, der Sicherheitssprecher der Grünen. Und Pilz fragt: "Was macht das für einen Sinn, sauteure Flugzeuge zu kaufen, die dann eh nicht fliegen dürfen, weil der Betrieb zu viel kostet? Die Eurofighter sollen eingemottet werden."
Der Grüne fordert erneut eine Kooperation mit den Schweizern - und ist damit einer Meinung mit einflussreichen Experten im Verteidigungsministerium.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.