Streif und Co.

Die gefährlichsten Skipisten der Welt

Sport
20.11.2014 14:40
Extrem steil und vereist winden sie sich über Tausende Höhenmeter. Ski-Anfänger sollten nicht mal mit dem Gedanken spielen, sie zu testen. Die gefährlichsten Skipisten der Welt seien bitte nur den mutigen Profis mit der richtigen Kondition überlassen. Egal ob Streif, Lauberhorn, Kandahar oder so manch spezielle Abfahrten in Übersee - hier ein Überblick für alle Skifans.

Gefälle bis zu 85 Prozent, Sprünge über 60 Meter weit und eine Geschwindigkeit von knapp 160 km/h: Das erleben Ski-Profis alljährlich auf der Streif oder am Lauberhorn. Die beiden Klassiker im Skiweltcup locken unzählige Zuseher live vor Ort und zählen für die Abfahrer zu den Höhepunkten der Saison.

Vor allem das Hahnenkamm-Rennen gilt als die schwierigste Abfahrt der Welt. Rennläufer wie Hans Grugger, Daniel Albrecht oder Scott Mccartney stürzten auf der Streif schwer und erlitten ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Piste ist 3.300 Meter lang, der gefährlichste Abschnitt mit einem Gefälle von 85 Prozent ist die "Mausefalle", kurz nach dem Start des Weltcup-Rennens. Hier springen die Athleten bis zu 60 Meter weit.

Abfahrt vom Mont Fort (Schweiz) (Bild: APA/EPA/Olivier Maire/ picturedesk.com)
Abfahrt vom Mont Fort (Schweiz)
Ein Blick auf die Streif (Bild: GEPA)
Ein Blick auf die Streif
Zielhang beim Hahnenkamm-Rennen (Bild: GEPA)
Zielhang beim Hahnenkamm-Rennen
Joachim Puchner im Abfahrtstraining auf der Streif (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Joachim Puchner im Abfahrtstraining auf der Streif
(Bild: GEPA)
Lauberhorn-Abfahrt (Bild: APA/EPA/ALESSANDRO DELLA BELLA/picturedesk.com)
Lauberhorn-Abfahrt
(Bild: GEPA)
(Bild: GEPA)
(Bild: GEPA)

Wenn kein Ski-Rennen stattfindet, ist die Streif auch für alle Hobby-Skifahrer zugänglich. 2015 feiert das Hahnenkamm-Rennen sein 75. Jubiläum. Die Dokumentation "Streif - One Hell of a Ride" ist ab 25. Dezember in den heimischen Kinos zu sehen. Den Trailer dazu sehen Sie oben im Video.

Höchste Geschwindigkeiten am Lauberhorn
Ein weiterer Klassiker im Weltcup-Kalender ist die Lauberhornabfahrt in Wengen. Die Strecke in der Schweiz ist mit einer Länge von 4,5 km die längste Abfahrt. Mit Maximalgeschwindigkeiten von knapp 160 km/h sind die Abfahrer hier am schnellsten unterwegs.

Eine andere spektakuläre Piste in der Schweiz liegt am Mont Fort. Der 3.300 Meter hohe Berg befindet sich im Skigebiet der vier Vallées ("Vier Täler") in den Walliser Alpen. Vom Start weg werden die Skiliebhaber senkrecht bergab über eine sechs Kilometer lange unpräparierte, buckelige Piste geschickt.

Harakiri oder Diabolo
Auf heimischem Boden werden die sieben Abfahrten "Black Scorpions" in Silvretta Montafon (Vorarlberg) als besonders gefährlich eingestuft. Das Gefälle beträgt hier bis zu 81 Prozent. Die Sennigrat-Piste sowie die Abfahrt mit dem spannenden Namen "Diabolo" verlangen selbst Fahrern mit bester Kondition alles ab.

"Die steilste Skipiste Österreichs" befindet sich im Zillertal. Mit einem Gefälle von 79 Prozent ist die Harakiri-Piste steiler als die Anlaufspur einer Skisprungschanze und 1.500 Meter lang. Die Präparierung kann nur mit speziellen Pistengeräten ausgeführt werden.

Eine weitere Steil-Abfahrt ist in Lech/Zürs am Arlberg mit dem Namen "Langer Zug" zu finden. Vor allem der Start kostet mit einer extremen Neigung von bis zu 55 Grad viel Überwindung. Vom Rüfikopf sind es 6,5 Kilometer bis ins Tal.

In den deutschen Alpen zählt die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen zu den anspruchsvollsten Skipisten. 3.300 Höhenmeter und 92 Prozent Gefälle zeichnen die Strecke aus.

Tödlicher Ski-Unfall von Ulrike Maier in Garmisch
Am 29. Jänner 1994 verunglückte die österreichische Skirennläuferin Ulrike Maier während der Weltcup-Abfahrt auf der Kandahar-Piste tödlich. Danach fanden keine Damen-Abfahren mehr statt, bis 2008 die Strecke umgebaut wurde. Bei der Ski-WM 2011 in Garmisch gewann Elisabeth Görgl zwei Goldmedaillen in der Abfahrt und im Super G.

Doch nicht nur die Alpen glänzen mit tiefschwarzen Pisten, auch in Übersee kommen Adrenalinjunkies voll auf ihre Kosten. Im kanadischen Skigebiet Sunshine Village gilt die Abfahrt mit dem sonderlichen Namen "Delirium Drive" als besonders gefährlich. Um sie überhaupt befahren zu dürfen, müssen strenge Vorschriften beachtet werden: Das Gebiet im Banff-Nationalpark ist stark lawinengefährdet, deshalb darf die Piste nur zu zweit befahren sein. Außerdem müssen Fahrer ein Lawinenverschütteten-Suchgerät, Lawinensonden und eine Schaufel bei sich tragen. Die "Delirium Drive" beinhaltet auch einen Sprung von der Felsenklippe.

Ebenfalls für Anfänger tabu ist die "Corbet's Couloir" im Skigebiet Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Gleich zu Beginn erfolgt hier die absolute Mutprobe: Am Start geht es mit einem Sprung fünf Meter in die Tiefe, danach landet man auf einem Streckenteil mit 50 Grad Neigung. Danach heißt es für alle Fahrer schnell wenden, um nicht gegen eine der Felswände zu prallen.

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(Bild: KMM)



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