60 aus Österreich

Rekordzulauf: 15.000 “IS-Söldner” aus aller Welt

Ausland
14.11.2014 07:49
Die militärischen Erfolge der Dschihadisten vom Islamischen Staat im Irak und in Syrien bescheren der Miliz laut UNO einen nie da gewesenen Zulauf von Kämpfern aus dem Ausland. 15.000 Männer und Frauen seien in die beiden Länder gezogen, um dort für die Terroristen oder andere extremistische Gruppen zu kämpfen. Auch aus Österreicher zogen bekanntlich zahlreiche Menschen in den Dschihad: laut UNO etwa 60, der Verfassungsschutz hatte aber auch schon von 100 bis 120 österreichischen Kämpfern berichtet.

Insgesamt sind es nicht weniger als 80 Länder, aus denen Kampfwillige nach Syrien und in den Irak ziehen, berichtete jüngst der britische "Guardian". "Die Zahlen seit 2010 übertreffen um ein Mehrfaches die Summe der ausländischen terroristischen Kämpfer zwischen 1990 und 2010 - und wachsen weiter", zitierte die Zeitung aus dem Papier der Vereinten Nationen. Die Propaganda des IS in den Sozialen Netzwerken zeige, dass seine Mitglieder jung und international seien, heißt es laut "Guardian" in dem Bericht weiter.

Wenig überraschend kommen die meisten ausländischen "IS-Söldner" aus den arabischen Maghreb-Staaten, wie die AFP-Grafik oben zeigt. An der Spitze steht Tunesien mit geschätzten 3.000 Kämpfern. Knapp dahinter folgt Saudi-Arabien mit 2.500 Dschihadisten sowie die eigentlich als vergleichsweise ruhig geltenden Länder Jordanien und Marokko mit jeweils etwa 1.500 nach Syrien oder in den Irak gezogenen Menschen.

Europa: Frankreich und Balkanstaaten stark vertreten
In Europa fällt die IS-Propaganda ebenfalls auf fruchtbaren Boden. Hier zogen die meisten Dschihadisten von Frankreich aus in den blutigen IS-Krieg, gefolgt von Großbritannien und Deutschland. Im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl stark vertreten ist Belgien mit nur geringfügig weniger Terrorkämpfern als das siebenfach größere Nachbarland Deutschland, und auch überdurchschnittlich viele Österreicher kämpfen im "Heiligen Krieg". Auch am Balkan hat der IS starken Zulauf, insbesondere in Albanien, im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina.

Weitere Länder, in denen die Terrormiliz offenbar eine starke Anziehungskraft entfalten kann, sind Russland (etwa 800 Dschihadisten), die Türkei, Australien und Pakistan. China und Indien, die bevölkerungsreichsten Staaten der Erde, verzeichnen dagegen kaum Menschen, die in den Dschihad zogen, ebenso wenig wie das subsaharische Afrika sowie nahezu der gesamte amerikanische Kontinent: Aus den USA und Kanada haben sich laut UNO jeweils nur etwa 100 Kämpfer den IS-Extremisten angeschlossen, andere Länder des Erdteils kommen in der Statistik nicht vor.

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