Studie zeigt

Geschlechter denken verschieden über Hund und Wolf

Tierecke
06.10.2014 08:57
Frauen und Männer denken unterschiedlich über Hunde und Wölfe. Das zeigt eine Umfrage im Rahmen eines "Sparkling Science"-Projekts des Wolf Science Center (WSC) Ernstbrunn. "Ich fand es überraschend, wie stark die Geschlechterklischees bestätigt wurden und Frauen bei Hunden und noch stärker bei Wölfen auf der besorgt-fürsorglichen Seite sind", so Verhaltensforscher Kurt Kotrschal.

In der wohl umfangreichsten je in Österreich durchgeführten Untersuchung zur Einstellung der Österreicher zu Wölfen und Hunden wurden rund 2.800 Personen befragt. Die Untersuchung haben Schüler aus der AHS Pichelmayergasse in Wien-Favoriten und des Oberstufenrealgymnasiums Mistelbach gemeinsam mit WSC-Forschern durchgeführt.

Hund als Helfer und Partner
Rund 30 Fragen jeweils zu Hund und Wolf wurden gestellt, wobei sich folgende Hauptmotive herauskristallisierten: Bei der Einstellung zum Hund zeigte sich, dass die aktive Fürsorge für die Vierbeiner ein angenehmes Gefühl gibt, deshalb ist man wohl auch gerne für den Hund da. Zudem werden sie sowohl als Helfer als auch als empathischer Partner gesehen.

Rückkehr der Wölfe wird befürwortet
Bei den Wölfen ist das aktive Engagement für den Schutz der Tiere das Hauptmotiv, gefolgt von einer spirituellen Beziehung zum Wolf. Zudem werden sie als ökologischer Faktor gesehen und ihre Rückkehr befürwortet. Allerdings: Weil mit freiwilligen Interviewpartnern gearbeitet wurde, geht Kotrschal davon aus, dass Wolfsgegner unter den Befragten unterrepräsentiert waren. Die überwiegende Mehrzahl sei wohl Wölfen und ihrer Rückkehr gegenüber aber positiv eingestellt.

Hauptmotive deutlich öfter von Frauen genannt
Die Einstellung zum Hund dreht sich also primär um Beziehung, während beim Wolf das Bedürfnis zu schützen im Vordergrund steht, fassen die Junior-Wissenschafter die Ergebnisse zusammen. Dabei werden die beiden Hauptmotive Beziehung zum Hund und Schutz der Wölfe deutlich öfter von Frauen als von Männern genannt. Eine Lehre für Kotrschal daraus ist, dass man bei der Aufklärungsarbeit "gut beraten ist, wenn man geschlechterdimorph vorgeht".

Auch Unterschiede zwischen Jung und Alt
Unterschiede gibt es auch zwischen Jung und Alt: Auch wenn jüngere Befragte (18 bis 20 Jahre) Wölfen gegenüber positiv eingestellt waren, würden sie nicht bedenkenlos in einem Wald spazieren gehen, wenn dort Wölfe vorkommen. Das Gros der älteren Befragten (über 60 Jahre) sieht einen solchen Spaziergang dagegen deutlich entspannter.

Befragte finden: Medien tun den Wölfen unrecht
Zwei Drittel der Befragten finden weiters, dass Zeitungsberichte ein falsches Bild von Wölfen vermitteln. Der Konflikt zwischen Nutztierbesitzern und Wölfen ist aber ungebrochen im Bewusstsein der Befragten verankert: Vier von fünf Teilnehmer stimmten zu, dass Besitzer von Nutztieren im Wolf eine wirtschaftliche Gefahr sehen.

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