Das Land Oberösterreich lässt sich das würdevolle Leben der Schwächsten unserer Gesellschaft einiges kosten. Ein Besuch der „Krone“ gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer in einer Werkstatt der Lebenshilfe in Linz zeigt, wie wertvoll diese Investition ist.
„Ich habe dich eh einmal im Fernsehen gesehen“, ruft Markus und meint damit LH Thomas Stelzer, der gemeinsam mit Soziallandesrat Christian Dörfel (beide ÖVP) die Lebenshilfe-Werkstätte in der Linzer Kapuzinerstraße besucht. 30 Menschen mit Beeinträchtigung sind dort beschäftigt, der Schwerpunkt liegt auf Kunst. Viermal im Jahr werden die Werke in der dortigen Galerie ausgestellt. Ein Bild kostet je nach Größe zwischen 200 und 300 Euro. „Um die Einnahmen wird wieder neues Material angeschafft“, sagt Einrichtungsleiter Philipp Stieglitz.
Kunstwerke werden ausgestellt
Doch die Kunstwerke werden auch extern präsentiert, erzählt Klient Werner stolz: „Im Schlossmuseum und in der 44er Galerie in Leonding.“ Während er am liebsten Blumenmotive mit Ölkreide umsetzt, ist Albert der Mann an der Maschine. Konzentriert schneidet er aus einer Holzplatte einen Stern heraus und hält ihn in Höhe: „So geht das.“
100 Prozent Eigenleistung
Eine weitere Künstlerin zeigt das von ihr ausgestellte Schaf her, das sie mit Wasserfarben gestaltet hat. „Wurden die Ränder vorgemalt?“, will die „Krone“ wissen. „Nein, das habe ich alles alleine gemacht“, kommt es fast beleidigt zurück. Denn von der Idee bis zur Umsetzung werden die Arbeiten zu 100 Prozent von den Beeinträchtigten verantwortet. Hand anlegen darf bestenfalls jemand aus der Kunstszene. So war erst im Juli der oberösterreichische Maler und Grafiker Armin Andraschko bei der Lebenshilfe zu Gast, um mit den dortigen Künstlern zu arbeiten.
668,4 Millionen Euro sind im Landesbudget von 2026 für Menschen mit Beeinträchtigung veranschlagt, rund 13.300 Personen in Oberösterreich erhalten Leistungen aus dem Chancengleichheitsgesetz, etwa betreute Wohnplätze. „Unser Ziel ist es, solche Angebote weiter auszubauen“, versichert Landeshauptmann Stelzer. Landesrat Dörfel ergänzt: „Arbeit und Beschäftigung bedeutet für Menschen mit Beeinträchtigung, eine Aufgabe zu haben. Sie stehen für Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe.“
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