Versorgungsnetzwerk

Steirische Küchen setzen auf regionale Produkte

Steiermark
09.12.2025 06:00

Erst kürzlich kritisierten die steirischen Grünen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP), der das Bio-Ziel in öffentlichen Küchen zum Wackeln bringt. Die Steiermark gilt aber als Vorreiter bei der Verarbeitung heimischer Lebensmittel in Kantinen. Ohne das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk wäre das nur schwer möglich.

Öffentliche Küchen werden auch in der Steiermark immer wichtiger. Jede zweite Mahlzeit wird inzwischen in Großküchen eingenommen, denn vielen fehlt die Zeit und Energie zum Kochen. Dennoch spielt für die Steirer die Herkunft ihrer Mahlzeiten eine wichtige Rolle.

„In der Steiermark wird den Gästen in Großküchen der Genuss hochwertiger regionaler Lebensmittel ermöglicht und die heimischen Familienbetriebe werden gestärkt“, betont Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). Zu einem großen Teil wird das durch das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk Steiermark (BVN) ermöglicht.

Viele Bauern, eine große Genossenschaft
Das BVN ist österreichweit einzigartig: Die Genossenschaft wurde Ende 2020 gegründet und belieferte bereits im Frühjahr 2021 erste Kunden. „Schon seit 20 Jahren gab es den Wunsch, Produkte zu bündeln um gemeinschaftlich an Großküchen zu liefern. Mit der unglaublichen Vielfalt, die wir in der Steiermark haben, und der hohen Produktqualität musste es ja möglich sein, den regionalen Anteil in solchen Einrichtungen zu erhöhen“, erinnert sich BVN-Obmann Markus Hillebrand zurück.

Das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk ist ein wertvoller Lieferant für die öffentlichen Küchen in ...
Das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk ist ein wertvoller Lieferant für die öffentlichen Küchen in der Steiermark.(Bild: Christian Jauschowetz)
Landesrätin Schmiedtbauer (re.) legt gemeinsam mit Markus Hillebrand Hand an.
Landesrätin Schmiedtbauer (re.) legt gemeinsam mit Markus Hillebrand Hand an.(Bild: LandSteiermark/Binder)

Gemeinsam mit dem Grazer Stadtbauernobmann Karl Obenaus entwickelte Hillebrand dann das Konzept für das BVN: „Wir haben versucht, über die Landwirtschaftskammer und das Land Steiermark auch alle Verbände mit einzubinden. Also Gemüsebauverband, Obstbauverband, die Styriabrid für Fleisch und die Bio Ernte Steiermark. So hatten wir auch gleich ein großes Netzwerk an möglichen Produzenten.“

Heute wird das BVN von rund 100 Bauern und Landwirten aus der ganzen Steiermark beliefert und führt bereits 700 regionale und saisonale Spezialitäten im Produktkatalog.

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Mit dem BVN eröffnen wir für unsere kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft neue Absatzmöglichkeiten und sichern die nötigen Produkte für die Gemeinschaft

Simone Schmiedtbauer, Agrarlandesrätin

Produktion der Lebensmittel im Fokus
Wie das Ganze funktioniert? Bauern und Landwirte können ihre Produkte – Gemüse, Obst, Fleisch, Eier, Milch, Reis, Öl, Honig, etc. – an sogenannte Hubs, also quasi Verteilerzentren in der ganzen Steiermark liefern. Dort werden diese gebündelt, kommissioniert und anschließend an die Kunden geliefert. Die Größe der Bauern spielt dabei keine Rolle: „Wir wollen damit bewusst kleinstrukturierte bäuerliche Familienbetriebe stärken“, sagt Hillebrand.

Die Landwirte können sich durch die Mitgliedschaft im BVN gezielt auf die Produktion konzentrieren. Den bürokratischen Teil und die Abwicklung der Lieferungen an die Kunden übernimmt die Genossenschaft: „Dadurch kann jeder Bauer seine Produkte in den steirischen Küchen unterbringen. Diese profitieren wiederum durch eine zentrale Kontaktperson vom BVN. Das heißt, sie bekommen zwar Produkte von verschiedenen steirischen Bauern, haben aber dennoch nicht 20 verschiedene Ansprechpartner, sondern nur einen“, erklärt Hillebrand.

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Das BVN setzt auf die höchsten Standards bei den Lebensmitteln. Wir halten uns an das AMA-Gütesiegel, das AMA-Biosiegel und das AMA-Genusssiegel.

Markus Hillebrand, Obmann des BVN

BVN steigert regionale Wertschöpfung
Beliefert werden mittlerweile 47 Großkunden in der ganzen Steiermark: „Da gehört das Land Steiermark natürlich dazu, aber auch die Küche Graz, die Kages, Landeskrankenhäuser in Graz und Leoben, Schulen, die steirische Arbeiterkammer, Justizanstalten und viele mehr.“ Die Bestellung erfolgt wie bei anderen Großhandelsketten ganz einfach über einen Webshop.

„Ich freue mich, dass bereits rund 100 steirische Höfe involviert sind und das BVN gemeinsam stetig weiterentwickeln. Dafür habe ich das BVN dieses Jahr mit 120.000 Euro aus meinem Ressort unterstützt. Das steigert die Wertschöpfung in den Regionen und schafft steirische Arbeitsplätze“, zeigt sich Schmiedtbauer begeistert.

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