„Krone“-Interview

Silvia Schneider verarbeitet ihr Krampus-Trauma

Unterhaltung
01.12.2025 06:00

Zum zweiten Mal feiern Silvia Schneider und Armin Assinger heute Abend (20.15 Uhr, ORF 2) „Weihnachten in Österreich“. Dafür sind sie wieder in ganz Österreich unterwegs, um Traditionen und Bräuche in den verschiedenen Bundesländern ins rechte Licht zu rücken. Für die „Krone“ gibt Schneider auch Einblicke in ihr ganz persönliches Weihnachtsfest.

„Krone“: Silvia, einmal mehr erkundest du mit Armin Assinger die Weihnachtswelt in Österreich. Das wievielte Mal eigentlich und wird es schwieriger, neue Bräuche und Ecken im Land zu finden, die man präsentieren kann?
Silvia Schneider: Es ist heuer das zweite Mal, dass wir gemeinsam durch das weihnachtliche Österreich reisen – und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es je langweilig wird. Natürlich denkt man sich manchmal: „Was kann uns jetzt noch überraschen?“ - und dann steht man plötzlich in einem kleinen Dorf, wo ein alter Brauch mit so viel Liebe gepflegt wird, dass man wieder staunend dasteht. Österreich hat einfach eine unglaubliche Vielfalt – in jedem Tal, jeder Stadt wird Weihnachten ein bisschen anders gefeiert.

Was ist in dieser Ausgabe dein persönlicher Favorit? Welchen Brauch würdest du oder hast du vielleicht sogar schon bei dir zu Hause selbst eingeführt?
Ich habe mich diesmal besonders in die Region verliebt und natürlich in den Nikolaus selbst. Da hätte ich gerne, dass er auch zu mir, als großes Kind, auf Besuch kommt. Als Kleinkind musste ich ihm meinen Schnuller abgeben. Das war ein großes Heulen, aber eine lustige Erinnerung in meiner Familie.

Wo wart ihr denn dieses Mal überall unterwegs und was blieb dir besonders in Erinnerung?
Wir waren rund um Gosau unterwegs – also einmal quer durch die winterliche Pracht. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Gastfreundschaft der Menschen. Vor Ort wurde ich etwa gleich in die Küche eingeladen, um beim Backen zu helfen – und natürlich musste ich alles kosten. (lacht)

Hast du dich mit Armin schon mal darüber unterhalten, wie sich Weihnachten bei euch beiden daheim unterscheidet? Und wenn ja – wodurch?
Oh ja, ständig! (lacht) Bei Armin geht’s natürlich sehr sportlich zu – Schnee, Bewegung, frische Luft. Bei mir darf’s schon ein bisserl ruhiger sein: viel Musik, Kerzenlicht, gutes Essen. Aber im Grunde geht’s uns beiden um dasselbe - um das Zusammensein mit Menschen, die einem am Herzen liegen.

Hast du dich mit ihm schon aktiv darüber ausgetauscht und habt ihr vom jeweils anderen Dinge bereits mitgenommen für die eigene Festivität?
Definitiv. Ich habe von Armin gelernt, dass man auch am 24. Dezember ruhig noch eine kleine Wanderung machen kann – das bringt Energie und macht Platz für das Festessen. Und er hat sich, glaube ich, ein bisschen von meiner Liebe zu Weihnachtsdekoration und selbst gebackenen Keksen anstecken lassen. (lacht)

Was verbindest du ganz persönlich mit Weihnachten und welche Traditionen findest du besonders schön?
Für mich ist Weihnachten das Fest der Stille und der Wärme. Ich liebe die Zeit des Rückzugs – Musik hören, mit meiner Familie essen. Besonders schön finde ich den Moment, wenn man gemeinsam den Baum schmückt – das ist jedes Jahr mein persönliches Ritual. In der Familie Schneider mischen sich auch österreichische und polnische Traditionen. Das ist besonders spannend und bunt.

Die Weihnachtspackerl hat Silvia Schneider schon gerichtet – davor führt sie uns ber noch einmal ...
Die Weihnachtspackerl hat Silvia Schneider schon gerichtet – davor führt sie uns ber noch einmal das besinnliche Österreich.(Bild: Marcel Gonzalez-Ortiz)

Ihr seid auch schon vorweihnachtlich bei einem Perchtenlauf unterwegs. Welche Erinnerungen verbindest du mit Krampussen und Perchten persönlich? War das vielleicht auch eine Form von Traumabewältigung?
(lacht) Ganz ehrlich – als Kind hatte ich panische Angst vor den Krampussen. Diese Masken, das Schellengebimmel, der Rauch – das war nichts für schwache Nerven. Heute sehe ich es mit einem Augenzwinkern und bewundere, wie viel handwerkliche Kunst und Geschichte dahintersteckt. Vielleicht war’s also wirklich eine kleine Form von Traumatherapie. (lacht)

In Gosau hast du dich offenbar an „gebackenen Mäusen“ gelabt. War dir diese Speise ein Begriff? Und was darf am Weihnachtstisch von dir keinesfalls fehlen?
Ich kenne sie natürlich – aber in Gosau hab ich sie zum ersten Mal frisch und warm gekostet. Ein Traum! Außen knusprig, innen flaumig – und mit Zucker bestäubt … herrlich. Am Weihnachtstisch darf bei mir auf keinen Fall ein gebratener Karpfen fehlen. Ein bisschen Tradition muss sein ... und natürlich die Fischsuppe meiner Oma. Ein Rezept, das sie nie weitergegeben hat. Ich versuche jedes Jahr aufs Neue an das ihre heranzureichen.

Hast du aus den Gebräuchen und Traditionen, die du im Zuge dieser Drehs erlebt hast, auch schon was für dich mitgenommen, das du nachhaltig verwendest?
Ja, tatsächlich. Ich habe gelernt, wie wohltuend Rituale sind. Sie geben Struktur, Halt und Wärme. Seit diesen Reisen mache ich mir noch bewusster, wie wichtig es ist, Dinge zu pflegen, die uns erden – sei es ein Lied, ein bestimmtes Essen oder einfach ein gemeinsamer Spaziergang im Schnee.

Ihr erkundet ja im Normalfall alle neun Bundesländer. Welches Bundesland ist dir im Hinblick auf Weihnachten mit Bräuchen etc. am nächsten und welches liegt dir persönlich am fernsten?
Am nächsten fühle ich mich natürlich meinem Heimatbundesland Oberösterreich - da bin ich einfach daheim. Besonders das Mühlviertel hat für mich eine fast mystische Stimmung im Winter. Am fernsten ist mir vielleicht das Burgenland, einfach weil es klimatisch und landschaftlich so anders ist – aber gerade das macht’s spannend!

Was darf bei einem perfekten Weihnachten auf keinen Fall fehlen und gibt es auch Dinge aus deiner Vergangenheit, auf die du (vielleicht sogar gerne) verzichtest?
Nicht fehlen darf gutes Essen – am liebsten mit Familie und Freunden an einem großen Tisch. Und worauf ich gerne verzichte? Stress. Der darf erst Mitte Jänner wieder anklopfen.

Welche Region in Österreich möchtest du noch besonders gerne erkunden im Hinblick auf Weihnachten? Fällt dir da was Bestimmtes ein?
Ich bereise gerne die Region rund um den Wolfgangsee zu Weihnachten – dort gibt es so viele alte Bräuche, die man kaum kennt. Und natürlich Sankt Wolfgang selbst, wo die Adventzeit so tief verwurzelt ist, dass man fast das Gefühl hat, die Zeit bleibt stehen. Die Kirche ist besonders schön und danach gibt's Salzburger Nockerl im „Weissen Rössl“.

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