Mit der Cyber-Week und der Black Friday-Rabattschlacht beginnt die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Das Weihnachtsshopping beginnt, in Kärnten werden 30 Millionen Euro Umsatz erwartet. Trotzdem steht der heimische Handel ordentlich unter Druck.
Wenn Ende November die Vorfreude auf Weihnachten wächst, beginnt für den Handel die wichtigste Zeit des Jahres. In genau diese Zeit fällt auch die Cyber Week, die sich auch in Kärnten längst als Startschuss für das Weihnachtsshopping etabliert hat. „Traditionell fällt der Black Friday in Übersee immer auf den Freitag nach Thanksgiving, also auf den 28. November. Mittlerweile gibt es die günstigen Angebote aber schon viel länger. Online-Riese Amazon beginnt etwa heute. Damit ist es auch bei uns der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft“, sagt Handels-Spartenobmann Raimund Haberl.
Schlusslicht in Österreich
Der Handel steht unter massivem Druck. „Laut einer Studie verzeichnet Kärnten heuer im Bundesländervergleich das schwächste Umsatzwachstum von lediglich 0,7 Prozent (Jänner bis August). Gleichzeitig sank die Zahl der Beschäftigten im Kärntner Handel um 2,6 Prozent. Die Inflation liegt im bisherigen Jahresverlauf bei 3,4 Prozent, was die Kaufkraft zusätzlich belastet und den Konsum dämpft“, erklärt Haberl. Die Folgen seien dramatisch. „Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand und kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz.“
Oft ist der Black Friday auch die Chance, überfällige Ladenhüter loszuwerden. Die Rabatte steigen auf über 60 Prozent. Nicht selten wird der Preis für solche Produkte allerdings kurz zuvor erhöht. Dann sinken sie plötzlich wieder. Kunden müssen also aufpassen. Solche Vorfälle hat die Wirtschaftskammer schon oft beobachtet.

Raimund Haberl
Bild: Uta Rojsek-Wiedergut
215 Euro Ausgaben pro Person
Auch der Online-Handel wächst. „Wer online einkauft, sollte dies bei Online-Shops von Kärntner Händlern tun“, meint Haberl. „Viele kaufen in dieser Zeit auch ihre Weihnachtsgeschenke, der erwartete Black Friday-Umsatz in Kärnten beträgt 30 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 26 Millionen Euro“, weiß Haberl. „Die durchschnittlichen Ausgaben liegen in Kärnten bei etwa 215 Euro pro Person. Die beliebtesten Produkte sind Artikel aus der Textil- und Bekleidungsbranche – vor Kosmetik und Parfümerie und den Artikeln aus Elektronik- und Unterhaltungsabteilung.“
Digitale Präsenz ist wichtig
Digitale Präsenz ist heute eine Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Kärntner Kleinunternehmer machten 2023 allein über Amazon insgesamt 20 Millionen Euro Exportumsatz. „Regionale Betriebe bieten dafür Garantie, geprüfte Qualität, klare Produkthaftung und kompetente Beratung. Chinesische Plattformen können diese Standards nicht gewährleisten. Und sie sichern auch keine Arbeitsplätze“, sagt Haberl. „Die lokalen Kaufleute ums Eck leben von Vertrauen, Nähe und Verantwortung. Kunden können sich online informieren, sie sollen aber regional einkaufen. Jede Kaufentscheidung ist wichtig.“
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