Es bleibt nicht mehr viel Zeit: Schon Anfang 2026 soll von den ÖBB das historische Bahnhofsgebäude in Unterpurkersdorf (Bezirk Purkersdorf) platt gemacht werden. Vor Ort kämpft man mit Gesang und Ukulele um den Erhalt.
Der Bahnhof in Unterpurkersdorf ist keine verlassene, baufällige Ruine wie viele andere. Das kleine Gebäude mit Bahnsteig versprüht sogar noch „kaiserliches Flair“. Aber beliebt genug für den Denkmalschutz war es nun doch nicht. Seit 2021 steht fest, dass die ÖBB die Fläche besser nutzen will. Seitdem wird der Ball hin und hergeworfen zwischen ÖBB, Gemeindepolitikern und Protest-Gruppen.Bahnsprecher Christopher Seif meint: „Das stark baufällige Gebäude verhindert eine moderne Verkehrsanbindung.“
ÖBB plant Busumkehr-Platz
In den „Bahnhofs-Krieg“ gezogen ist auch eine Gruppe von Frauen aus dem Ort, die mit Musik das Bahnhofsgebäude vor dem brutalen Abriss rettten will. Unter den Künstlernamen „Bahnhofsfrauen“ singen sie im ganzen Ort für das „Kultur-Herzstück“. Für die ÖBB behindert die Bahnhofsruine aber den neu geplanten Busumkehr-Platz, der bei Schienenersatzverkehr genutzt werden soll.
Ein Direktverkauf an die Gemeinde ist nicht möglich.
ÖBB-Kommunikation
„Ein Stück Geschichte ist in Gefahr!“
Sauer stoßt den Unterpurkersdorfern auf, dass die ÖBB zu wenig mit ihnen gesprochen hat. „Es handelt sich um einen der wenigen noch erhaltenen Bahnhofsgebäude aus der Zeit der Kaiserin Elisabeth-Bahn“, protestiert auch die Bürgerinitiative „Pro Purkersdorf“. „Für uns geht hier ein wichtiges Stück der Stadtgemeinschaft verloren“, ist Bahnhofsfrau Renate Schnee traurig.
Unser größtes Anliegen ist, ein Bürgerbeteilungsprojekt vor dem endgültigen Abriss.

Bahnhofsfrau Renate Schnee
Bild: Bahnhofsfrauen
Spontane Konzerte und Politiker in der Küche
Noch steht das Gebäude. In der Gemeinderatssitzung Ende November soll dessen Schicksal aber besiegelt werden. „Wir sind grundsätzlich offen für Ideen“, sagt zwar die ÖBB, doch die die Bahnhofsfrauen treten weiter vor Supermärkten und anderen öffentlichen Orten mit Ukulele und kreativen Texten auf wie im „Unter Purkersdorf Blues“. Nebenbei laden sie Gemeindepolitiker zu „Küchengesprächen“ ein – und hoffen auf die Rettung von ihrem Bahnhof.
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