Was es heißt, wenn eine Lok ein Auto rammt, und warum ein Zug für unvorhergesehene Personen auf den Gleisen kaum bremsen kann, lernten Schüler der Mittelschule Schwaz am Donnerstag bei einem Sicherheitsvortrag der ÖBB.
Mit Vollkaracho rammt die Lok das (leere) Auto auf der Eisenbahnkreuzung. 45 Schülerinnen und Schüler schauen gebannt auf das Video, das Martin Pellizzari zu Demonstrationszwecken abspielt. Eigentlich arbeitet er in der Projektkommunikation der ÖBB Infra, doch zusammen mit anderen freiwilligen ÖBB-Mitarbeitenden gibt er auch Sicherheitsvorträge für Jugendliche.
„Diese Altersgruppe ist für uns wichtig, ...“
„Vergangenes Jahr waren wir an 70 Schulen in Österreich“, berichtet er. Zielgruppe sind vor allem Mittelschulen und Gymnasial-Unterstufen. „Diese Altersgruppe ist für uns wichtig, weil sie mit dem Wechsel in höhere Schulen oft selbst zu Bahnfahrerinnen und Bahnfahrern werden“, erklärt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Die Vorträge sind seit Jahren Teil der ÖBB-Sicherheitskampagne, denn Unfälle mit Zügen passieren leider immer wieder.
„Wichtig, dass sie ihr Wissen weitergeben“
Heute lauschen die 2a und die 2b der Mittelschule 1 in Schwaz dem Vortrag. Noch befinden sich in ihren Reihen nur rund eine Handvoll regelmäßiger Bahnfahrer. Zwar wissen alle in der Theorie, dass man an einem Bahnhof nicht über die Gleise gehen sollte und auf Eisenbahnkreuzungen Vorsicht geboten ist. Martin Pellizzari packt aber ein Praxisbeispiel aus. Dass ein Railjet mit einer Vollbremsung bei 230 km/h zwei Kilometer braucht, bis er zum Stillstand kommt, beeindruckt einfach mehr.
„Der Zug ist schneller da, als ihr denkt“ – die ÖBB hoffen, dass die Jugendlichen diesen Satz weitertragen. „In diesem Alter sind sie wichtige Multiplikatoren, sie geben ihr Wissen an Familie und Freunde weiter“, sagt Gasser-Mair. Das haben sich auch Zoey und Manuel vorgenommen. Die beiden Elfjährigen glauben: „Kinder passen besser auf als Erwachsene, auch wegen diesem Vortrag.“
Man muss nicht jede Sache mitmachen.
Martin Pellizzari
Vorsicht auf Bahnsteigen, keine Mutproben auf Zügen
Pellizzari fährt mit einer eindringlichen Warnung vor Unaufmerksamkeit am Bahnsteig fort. Schließlich ist in der Aufregung eines Schulausfluges die Sicherheitslinie schnell vergessen, der Sog eines vorbeirauschenden Zuges nicht zu unterschätzen.
Nächster Gefahrenpunkt: das Erklettern von Eisenbahnwaggons. „Eine herkömmliche Steckdose hat 230 Volt“, erklärt Pellizzari, „wie viel stecken in einer Oberleitung?“ Die Jugendlichen raten: 550, 750, 1000? „15.000 Volt!“, verkündet der Vortragende und entlockt der Menge damit ein leises Raunen. „Man muss nicht jede Sache mitmachen!“
Bei den jungen Vortragsgästen scheint die Botschaft angekommen zu sein. Manuel und Zoey wissen schon, wem sie das Gelernte vermitteln werden. „Meinem großen Bruder“, meint Zoey, und Manuel denkt an seine kleine Schwester.
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