Mit Spendengeldern finanzierte die Ortsstelle Ginzling der Tiroler Bergrettung eine Drohne. Am Sonntag kam das Hightech-Fluggerät erstmals bei der Personensuche zum Einsatz – mit maximalem Erfolg!
Auf der Suche nach einer in eine Rinne abgerutschten, abgeschossenen Gämse waren zwei deutsche Jäger am Sonntagabend bei der Jaunalm in Ginzling im Zillertal in eine lebensgefährliche Situation geraten. Am Rand oberhalb einer steilen Felswand kamen sie weder vor noch zurück. Sie schlugen gegen 18.30 Uhr Alarm.
Unwegsames, extrem steiles Gelände
Die Bergrettung Ginzling stand vor einer enormen Herausforderung. „Es führt kein richtiger Steig zu der nicht bewirtschafteten Alm, das Gelände ist vielfach zugewachsen, extrem steil und mit Felsvorsprüngen übersät“, schildert Ulli Huber, Chef der Bergrettung Ginzling, die mit zwölf Mann im Einsatz stand.
Drohne erst zu Herbstbeginn angeschafft
Und die Position der beiden Jäger war außerdem nicht ganz klar. So kam die erst zu Herbstbeginn angeschaffte Drohne der Ortsstelle zum ersten Einsatz im Rahmen einer Personensuche.
Zahlreiche Spender
Rund 12.000 Euro hatte das Hightech-Gerät gekostet. Ein Betrag, den die Ginzlinger Bergretter nie hätten selbst „stemmen“ können. „Deshalb haben wir eine Spendenaktion gestartet“, erzählt Ulli Huber. Die stieß im Umfeld auf offene Ohren. Unter anderem haben Wirtschaftsbetriebe und Hütten aus der Region gespendet. So konnte praktisch der gesamte Betrag aufgebracht werden.
Drohne wurde rasch „fündig“
Das Geld war gut investiert. Denn die neue Drohne entdeckte nach kurzer Zeit die zwei in höchster Lebensgefahr befindlichen Weidmänner. Weil der Zustieg durch das unwegsame, extrem steile Gelände in der Nacht zu heikel gewesen wäre und Flugwetter herrschte, alarmierte Huber den Notarzthubschrauber RK-2, der Windenbergungen in der Nacht durchführen kann.
Die Drohne hat die Ortsstelle erst kürzlich bekommen. Sie wurde mit Spendengeldern finanziert.

Ulli Huber, Ortsstellenleiter Bergrettung Ginzling
Bild: ZOOM Tirol
„Rettender Engel“ kam vom anderen Ende Tirols
Der im fernen Reutte stationierte „rettende Engel“ traf schon nach rund 30 Minuten im hintersten Zillertal ein. Zunächst setzte Pilot Tilman Blaich den Flugretter ab, der die Jäger daraufhin ein Stück nach oben brachte. Huber: „Dort wurden sie mit der Winde geborgen und hinunter nach Ginzling geflogen.“
„Dieser Einsatz war durchaus fordernd“, schildert RK-2-Pilot Tilman Blaich gegenüber der „Krone“. „Unsere gesamte Crew verfügt diesbezüglich mittlerweile aber über viel Erfahrung. Daher verlief die Bergung völlig problemlos.“ Und die RK-2-Besatzung war von der Zusammenarbeit mit der Bergrettung Ginzling sehr angetan.
Dieser Einsatz war durchaus fordernd. Die Bergrettung hat uns einmal mehr perfekt unterstützt.

Tilman Blaich, Pilot RK-2
Bild: Wolfgang Jannach
Jagdbeute auch geborgen?
Gut möglich, dass die betuchten Jäger – einer der beiden Deutschen lebt in Vorarlberg – im Drohnen-Spendentopf einen Beitrag leisten. Immerhin verdanken sie dem Hightech-Gerät ihr Leben. Dass sich die Gämse in einem Rucksack befand und mit den Jägern ins Tal flog, war übrigens nur ein „nettes“ Gerücht, das sich als falsch entpuppte.
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