Experten-Trio am Zug

Nach Todesfällen: Notarztstützpunkt wird geprüft

Steiermark
06.11.2025 13:53

Zwei tragische Todesfälle in der Region Eisenstraße – ein 19- und ein 49-Jähriger starben nach medizinischen Notfällen – haben nach Berichten in der „Krone“ Wellen geschlagen. Nun gibt es eine erste Konsequenz: Der Landessanitätsrat beschloss am Donnerstag einstimmig, Maßnahmen zur Verbesserung der Notfallversorgung zu prüfen.

Der in den vergangenen Tagen heftig diskutierte Fall einer 55-Jährigen, die an einem Aortariss starb, sowie jener eines 19-jährigen Ungarn, der nach einem medizinischen Notfall am Buchauer Sattel in St. Gallen nicht mehr gerettet werden konnte, veranlassten den steirischen Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) zum Handeln: Er berief kurzfristig den Landessanitätsrat ein.

„Die Steirerinnen und Steirer sollen die bestmögliche notärztliche Versorgung flächendeckend in allen Gebieten unseres Landes erhalten. Ich danke dem Landessanitätsrat, dass er sich diesem Anliegen annimmt und nach umsetzbaren Lösungen sucht“, erklärte Kunasek im Anschluss an die Sitzung, die am Donnerstag stattfand.

 

FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek.
FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek.(Bild: Jauschowetz Christian)

Vorliegendes Konzept am Prüfstand
Ein vom Roten Kreuz Liezen vorgeschlagenes Versorgungskonzepts werde nun von einem unabhängigen Expertenteam aus drei erfahrenen Notärzten – Reinhard Doppler, Geza Gemes und Thomas Bößner-Weiss – evaluiert. „Die Fachleute werden das Konzept auf Praxistauglichkeit prüfen und alternative Lösungen entwickeln. Die Ergebnisse werden anschließend dem Landessanitätsrat vorgelegt“, erklärte Vorsitzender Erich Schaflinger.

Rasches Resultat erhofft
Auch Klubobmann Marco Triller hob die Bedeutung der eilig einberufenen Sitzung hervor: „Die Menschen in der Eisenwurzen und in der ganzen Steiermark müssen sich darauf verlassen können, dass im Notfall rasch und kompetent Hilfe zur Stelle ist. Mit der heutigen Beauftragung eines erfahrenen Expertenteams wird ein wichtiger Schritt gesetzt, um eine stabile und verlässliche Notarztstruktur sicherzustellen.“

Bis wann mit einem Ergebnis zu rechnen sei? „Ich habe die Verantwortlichen gebeten, so rasch wie möglich zu einem Resultat zu kommen“, so Schaflinger zur „Krone“.

SPÖ drängt auf Umsetzung
Der steirische SPÖ-Chef Max Lercher fordert nach der heutigen Sitzung des Landessanitätsrats die „unverzügliche Umsetzung eines Notarztstützpunktes für die steirische Eisenstraße“: „Es gibt ein Pilotprojekt dazu und die Forderung nach dem Notarztstützpunkt besteht seit Jahren. Weder virtuelle Notärzte noch First Responder können die gravierende Versorgungslücke schließen. Ich begrüße, dass mittlerweile die Dringlichkeit erkannt worden ist, hier etwas weiterzubringen. Wir haben aber keine Zeit zu verlieren.“



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