Eishockey-Sensation

Finnen zerstören Gold-Traum der “Sbornaja”

Sport
19.02.2014 21:05
Die Mission Olympia-Gold im Eishockey hat für Russland in einer vorzeitigen Pleite geendet. Die "Sbornaja" sollte die wichtigste Goldmedaille der Gastgeber holen, ist am Mittwoch aber schon im Viertelfinale gescheitert. Die Russen verloren vor 12.000 Zuschauern im Bolschoi-Eisdom gegen Finnland mit 1:3. Die Finnen beendeten wie schon 2006 in Turin die Hoffnungen der Russen, damals setzten sie sich im Halbfinale mit 4:0 durch.

Alex Owetschkin und seine Kollegen sollten den ersten Olympiasieg seit 1992 holen und so wie Kanada vor vier Jahren in Vancouver im Finale am Schlusstag die Heimspiele krönen. Doch so wie 2010 (3:7 gegen Kanada) war für die Russen schon im Viertelfinale Endstation. Die Auswahl von Teamchef Zinatulin Biljaletdinow kam nie richtig in Schwung und machte die Blamage am Mittwoch perfekt. Dabei begann alles nach Plan. Die Russen nutzten ihr erstes Powerplay zur Führung. Ilja Kowaltschuk brachte die Heimischen mit seinem dritten Turniertreffer in Führung (8.).

Die Jubelstimmung der 12.000 währte aber nicht lange: Nur 87 Sekunden später gelang Juhamatti Aaltonen mit einer schönen Einzelleistung der Ausgleich (10.). Gegen Ende des Mitteldrittels sorgte der älteste Spieler des Turniers dann endgültig für betroffene Stimmung. Der 43-jährige Teemu Selänne brachte die Finnen in der 18. Minute in Führung, Mikael Granlund erhöhte im Powerplay sogar auf 3:1 (26.). Biljaletdinow reagierte, nahm Torhüter Semjon Warlamow vom Eis und schickte Sergej Bobrowski ins Gehäuse. Bobrowski hielt seinen Kasten rein, doch die Offensive um Owetschkin blieb ohne Erfolg.

Der Frust nach dem Olympia-Aus war bei den Gastgebern groß. "Es nervt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", erklärte Russlands Superstar Owetschkin. "Meine Gefühle? Ich fühle nichts."

Schweden als erste Mannschaft für Halbfinale qualifiziert
Bereits vor den Finnen hatten sich am Mittwoch die Schweden (kleines Bild) als erste Mannschaft für das Halbfinale qualifiziert. Das Dreikronen-Team mühte sich im Viertelfinale gegen Österreichs Bezwinger Slowenien zwei Drittel lang, gewann aber schließlich klar mit 5:0. Der Olympiasieger von 2006, der vor vier Jahren in Vancouver im Viertelfinale gescheitert war, tat sich gegen den krassen Außenseiter 40 Minuten lang schwer.

Alexander Steen brach erst 70 Sekunden vor der ersten Pause im Powerplay den Bann (19.). Doch die Slowenen wehrten sich auch im Mitteldrittel tapfer, Daniel Sedin erzielte erst in der 42. Minute das beruhigende zweite Tor für den hohen Favoriten. Louis Eriksson (49.) und Carl Hagelin (52., 57.) sorgten im Finish für ein klares Resultat.

Kanadier taten sich wie der Gastgeber Russland schwer
Kanada, der neben Russland zweite große Goldkandidat, tat sich wie der Gastgeber schwer, überstand aber die Viertelfinal-Hürde. Der Olympiasieger kämpfte Lettland dank eines Powerplay-Treffers von Shea Weber in der 54. Minute mit 2:1 nieder. Kanada feuerte zwar aus allen Rohren (57 Torschüsse), fand aber in Torhüter Kristers Gudlevskis den Meister. Pat Sharp schoss Team Canada in Führung (14.), Lauris Darzins stellte mit seinem vierten Turniertor auf 1:1 (16.). Danach rannte der Titelverteidiger bis zur Schlussphase erfolglos an, ehe Verteidiger Weber den Aufstieg fixierte (54.).

USA bleiben gegen Tschechien dank Effizienz siegreich
Die USA feierten ihrerseits eine Premiere und besiegten Tschechien erstmals bei Olympia. James van Riemsdyk brachte die Amerikaner nach bereits 99 Sekunden in Führung, Ales Hemski gelang aber relativ bald der Ausgleich (5.). Dustin Brown (15.), David Backes (20.) und Zack Parise (30./PP) demonstrierten dann allerdings die Effizienz der US-Boys, die bis dahin jeden dritten Torschuss versenkten. Phil Kessel erzielte im Schlussdrittel seinen fünften Turniertreffer, mit dem er zum führenden Österreicher Michael Grabner aufschloss.

Im Halbfinale am Freitag kommt es nun zu einem skandinavischen Duell zwischen Schweden und Finnland und einer Neuauflage des Finales von Vancouver 2010 zwischen Titelverteidiger Kanada und den USA. In Vancouver hatten die Kanadier dank eines Treffers von Sidney Crosby in der Verlängerung mit 3:2 das bessere Ende für sich, in Sotschi ist der kanadische Volksheld noch ohne Torerfolg.

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(Bild: KMM)



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