Das Arbeitsmarktservice steht bei Langzeitarbeitslosen vor besonderen Herausforderungen: Gesundheitliche Probleme, Zurückgezogenheit oder ein Migrationshintergrund verstärken diese Faktoren noch. Mit einer normalen „Anstellung“ samt „Gehalt“ wurde in Gänserndorf, dem Bezirk mit dem größten Anteil an Arbeitslosen über 50, nun ein besonderes Projekt zur Wiedereingliederung gestartet.
Im „sozialen Schlagschatten der Metropole“, wie es AMS-Bezirksleiter Georg Grund-Groiss ausdrückt, „sind soziale Auswirkungen besonders auf dem Arbeitsmarkt stark zu spüren. 63 Prozent pendeln zum Job in die Großstadt.“ Da Gänserndorf in den Statistiken der Langzeitarbeitslosen mit 17 Prozent im Land (Durchschnitt zwölf Prozent) führt, sind Projekte wie „WUK re.cycle“ und „bio.pflanzen“, ein „Segen für die ganze Region und gleichzeitig ein Ort, der die Kreislaufwirtschaft fördert“, so Sandra Kern, Landeschefin des AMS. Dreieinhalb Millionen Euro hat man investiert, wobei freilich der Umweltverband Gefallen findet, wie Grund-Groiss betont.
Kreislaufwirtschaft, Natur-Job: Mehrere Fliegen mit einer Klappe
Denn man baut gerade ein „Re-use“-Netzwerk auf, wo die insgesamt 55 Arbeitsplätze in Gänserndorf viel beitragen. Repariert werden dort hauptsächlich Fahrräder, aber auch andere Gegenstände – je nach Möglichkeit: „Denn es kann jeder auch seine zusätzlichen Talente einbringen, etwa in der Elektronik. Alle haben einen Vertrag und gelten als nicht arbeitslos. Das spornt weitere Teilnehmer an, denn viele sind gesundheitlich nicht in bester Verfassung und nutzen die Chance“, so die AMS-NÖ-Chefin. „Und in der Gruppe fasst man leichter Mut, dann auch wieder in die Jobwelt einzusteigen.“ Verkauft wird in einem Lokal der Stadt samt Menüangebot, ergänzt durch eine Online-Schiene.
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