Vor fünf Jahren wurde das Projekt „Pflück mi“ in Niederösterreich ins Leben gerufen, um weniger Obst zu verschwenden. In den vergangenen Monaten erlebten die Gratis-Obstwiesen einen stolzen Zuwachs.
In der nebeligen Herbstsonne leuchten jetzt bald die letzten Äpfel der Saison zwischen den Ästen hervor. Wem dann die Naschlust auf die süßen Früchte überkommt, der darf vielerorts das Obst gratis pflücken. Die Aktion „Pflück mi“ wurde vor fünf Jahre ins Leben gerufen, weil in vielen Obstgärten die Früchte der Fäulnis zum Opfer gefallen sind. Unglaubliche Mengen bleiben im ganzen Land an den Bäumen und auf der Wiese liegen.
Nur von markierten Bäumen pflücken
„Während die Preise in den Geschäften ein Rekordhoch erreichen, kann man alternativ auch die reifen Früchte vom Baum holen, die sonst liegen bleiben würden“, heißt es von der NÖ-Landesumweltagentur. Hat eine Gemeinde oder eine Privatperson viel Obst an den Bäumen übrig, kann man dort ein „gelbes Band“ bestellen. Dieses dient als Markierung für die „Gratis-Obstbäume“.
Die Initiative zeigt, dass Naturschutz und regionale Lebensmittelversorgung Hand in Hand gehen können.
LH-Vize Stephan Pernkopf (ÖVP)
Die Idee entsprang eigentlich aus der Aktion „Wir für Bienen“, erzählt „Bienenkönig“ Michael Hauer von der Initiative. Denn die summenden Insekten machen die heimische Obstvielfalt erst möglich, sagt er. Gibt es bei uns reichlich Zwetschken-, Kirsch- und Apfelbäume haben also nicht nur die Bienen ein abwechslungsreiches „Buffet“ – sie sorgen dafür, dass die Blüten zu Früchten werden.
Wo sind die „Pflück mi“-Orte?
Wo genau die Bäume zu finden, wird im nächsten Jahr auf einer Online-Karte noch besser sichtbarer sein. Momentan habe man so viel Zuwachs an Gelben Bändern bekommen, das diese erst aktualisiert werden muss. Aktuell sind noch 1800 Bäume in ganz Niederösterreich gelb gekennzeichnet – aber durch einen großen Andrang zähle man mittlerweile um die 2000 Bäume. Eva Lackner aus Hochenruppersdorf hat vor wenigen Tagen 180 neue Bänder bestellt und ist auf einem guten Weg „der größte Streuobstgarten im Land zu werden“.
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