Die Nachricht, dass die Lebensmittelkette Unimarkt sämtliche Märkte in Österreich schließen und übergeben möchte, sorgte für Entsetzen in den Filialen und betroffenen Gemeinden. Für vier der fünf Standorte in Salzburg dürfte sich aber schon jetzt eine Lösung abzeichnen.
Es war eine Hiobsbotschaft, die am Dienstag aus Oberösterreich kam: Die Lebensmittelkette Unimarkt plant, alle ihre Standorte zu schließen beziehungsweise an andere Lebensmittelhändler zu übergeben. 620 Mitarbeiter sind von der Kündigung bedroht und wurden beim AMS schon angemeldet.
In Salzburg laufen derzeit fünf Filialen unter dem Dach der Kette: Adnet, Kuchl, Lamprechtshausen und Seekirchen sowie eine in Wals-Himmelreich. In Adnet ist das Lebensmittelgeschäft sogar der einzige Nahversorger im Ort. Die Mitarbeiter des hiesigen Unimarkt-Standorts erfuhren die Schocknachricht teils aus den Medien, teils von Bekannten. „Ich habe zwei Kinder, ich brauche diesen Job“, sagt eine Mitarbeiterin zur „Krone“. Man bekomme umgehend Existenzängste und frage sich, wie es weitergehen soll.
Auch die Kunden sind vom drohenden Aus für ihren Lebensmittelmarkt in Adnet geschockt. „Für mich wäre das ein Wahnsinn, wenn zugesperrt wird“; sagt etwa August Breinlinger aus Krispl-Gaissau. „Die Filiale ist für mich das nächste Geschäft. Ich bin noch dazu alleinstehend, schätze gerade deshalb Service und familiäre Atmosphäre.“
Gespräche über Zukunft geplant
Für Adnet und drei weitere Salzburger Standorte besteht aber Hoffnung! Der Pinzgauer Kaufmann Hans-Peter Brennsteiner hat vier der fünf Unimarkt-Geschäfte im Bundesland gepachtet. Einzig Lamprechtshausen gehört noch der Konzernmutter selbst.
„Ich habe selbst erst heute von den Schließungen und Kündigungen durch die Unimarkt-Kette erfahren“, so Brennsteiner. „Wir haben nicht den Plan, unsere Geschäfte zuzusperren. Wir wollen die Mitarbeiter und auch die Einwohner in den Gemeinden nicht hängen lassen.“
Der Lebensmittel-Kaufmann möchte in den kommenden Tagen bereits Gespräche führen, wie und unter welchem Dach es an seinen Standorten weitergehen soll. Den Mitarbeitern fällt schon jetzt ein Stein vom Herzen, dass ihr Chef bemüht ist, die Filiale weiterzuführen.
Kuchl (seit 2017) und Adnet (2019) führt Brennsteiner schon seit Jahren, erst im März übernahm er die Filialen Seekirchen und Wals. Lamprechtshausen wäre für kommendes Jahr am Plan gestanden.
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