Die nach ihrem Lebensraum Araguaia-Delfin getauften Tiere waren den Forschern nicht unbekannt, man sie bislang allerdings für die ebenfalls in Südamerika vorkommenden Amazonasdelfine gehalten. Erst genauere morphologische Untersuchungen und DNA-Analysen von Forschern um Tomas Hrbek von der Federal University of Amazonas zeigten nun, dass die intelligenten Säuger eine eigene Art sind, die nur entfernt mit dem Amazonasdelfin verwandt ist.
Wie Hrbek gegenüber der BBC erläuterte, dürften sich die beiden Arten, die trotz ihres Namens nicht zu den Delfinen gehören, sondern eine eigene Zahnwalfamilie bilden, bereits vor mehr als zwei Millionen Jahren aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben. Vom Amazonasdelfin unterscheide sich der Araguaia-Delfin was die Anzahl der Zähne im schmalen Kiefer (kleines Bild) betrifft, zudem sei er etwas kleiner, so der Wissenschaftler.
Die neue Art sei etwa eineinhalb bis drei Meter lang, habe eine niedrige Rückenflosse und einen sehr beweglichen Kopf. Typisch für die Tiere sei ihre schmale, langgestreckte Schnauze, mit der sie im Schlamm des Flusses nach Beute suchen, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift "PLOS One". Sie schätzen, dass von der neu entdeckten Art rund 1.000 Exemplare im Rio Araguaia existieren dürften.
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