Skandal in Dubai

Österreicherin droht nach Vergewaltigung Haft

Österreich
21.01.2014 12:56
Eine 29-jährige Wienerin ist in Dubai offenbar Opfer einer Vergewaltigung geworden - nun droht ihr auch noch eine Haftstrafe wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs. Ihr soll sogar geraten worden sein, den mutmaßlichen Täter zu heiraten, um die Strafe abzumildern. Die Touristin ist derzeit zwar nicht in Haft, sie musste aber ihren Pass abgeben und darf das Emirat nicht verlassen.

Ereignet hat sich der Fall laut Außenamtssprecher Martin Weiss bereits in der Nacht auf 1. Dezember. "Was genau in jener Nacht passiert ist, ist Gegenstand der Untersuchungen", so Weiss. Jedenfalls sei man mit der Wienerin in Kontakt und unterstütze sie, "so gut es möglich ist". "Sie war in Kontakt mit dem österreichischen Vertrauensanwalt und wird anwaltlich vertreten", sagte der Sprecher.

Laut der Lokalzeitung "Gulf News" hatte die Wienerin erklärt, nach einer Party von einem aus dem Jemen stammenden Mann in der Parkgarage eines Fünfsternehotels vergewaltigt worden zu sein. Der Täter habe ihr zuvor angeboten, sie mitzunehmen. Kaum sei sie in dessen Wagen gesessen, habe der Mann die Türen versperrt und es sei zu der Sex-Attacke gekommen. Die junge Frau gab an, dass sie um Hilfe geschrien habe. Durch die geschlossenen Fenster des Wagens seien die Hilferufe aber kaum nach außen gedrungen. Der mutmaßliche Vergewaltiger streitet die Tat ab.

Frau Heirat angeraten
Dem "Gulf News"-Bericht zufolge wird der Frau nun seitens der Behörden vorgeworfen, sie habe mit dem Jemeniten einvernehmlichen außerehelichen Geschlechtsverkehr gehabt und Alkohol konsumiert.

"Wenn eine Vergewaltigung nicht beweisbar ist", dann könne es tatsächlich sein, dass die Frau wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs angeklagt werde, so der Außenamtssprecher. Dafür droht in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Jahr Haft. Der Österreicherin soll sogar geraten worden sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu heiraten. Das würde "für beide Partner strafmildernd" wirken.

Bilder der Überwachungskamera werden ausgewertet
Derzeit werten Ermittler die Bilder aus einer Überwachungskamera in der Garage aus, um den Wahrheitsgehalt der Aussagen des Opfers zu überprüfen. Man wolle so feststellen, ob die Frau tatsächlich weinte und schrie bzw. in einem "verstörten Zustand" war, als sie aus dem Auto stieg. "Frühestens Ende Februar wird es eine Gerichtsentscheidung erster Instanz geben", so Außenamtssprecher Weiss.

Ähnlicher Fall im Vorjahr
Erst im Vorjahr war eine Norwegerin in einem ähnlichen Fall in Dubai zu 16 Monaten Haft verurteilt worden. Die 24-Jährige hatte ihre eigene Vergewaltigung angezeigt, wurde dann aber selbst vor Gericht gestellt. Nach internationalen Protesten wurde die Frau schließlich "begnadigt" und konnte ausreisen. Auch der mutmaßliche Täter kam frei.

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