Das brisante Thema wird nicht nur innerhalb der Exekutive, sondern vor allem von der Bevölkerung heiß diskutiert. Um die Polizei "moderner und schneller zu machen", will die Innenministerin mit ihren Plänen mehr Beamte auf die Straße bekommen. Dafür sollen Posten geschlossen bzw. zusammengelegt werden und die Uniformierten in anderen Dienststellen größere Gruppen bilden. "Es wird nicht weniger Polizisten geben", versichert Mikl-Leitner.
Ein aktueller Rechnungshofbericht hatte jüngst dem heimischen Exekutivapparat in Sachen Effizienz kein gutes Zeugnis ausgestellt. Während etwa München mit 25 Wachstuben auskommt, gibt es in Wien 96. In der Bundeshauptstadt ist ein Beamter im Schnitt nur 40 Prozent seiner Zeit im Außendienst, in der bayrischen Metropole 70 Prozent.
"Wenn Posten zusperren, dann steigt Kriminalität"
Viele Gemeinden, die Opposition und die Exekutivgewerkschaft laufen dennoch gegen die Pläne Sturm. Eine Verbrechenswelle wird befürchtet. "Wenn Polizeiposten zusperren, dann steigt die Kriminalität in der betroffenen Region", so der einhellige Tenor. Auf ihrer Informationstour will Mikl-Leitner das heikle Thema nun mit Vertretern der Bundesländer besprechen.
Pröll und Niessl wurden als erste über die noch geheime Liste "ihrer" gefährdeten Inspektionen informiert - nicht zuletzt wegen der Nähe zu den offenen Ostgrenzen. Im Burgenland kursieren unter anderem die Namen der Posten von Kukmirn und St. Michael, in Niederösterreich jene von Annaberg oder Zwentendorf. Bis Februar will Mikl-Leitner die offizielle Schließungsliste fertig haben.
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