In den USA sind in der Nacht auf Freitag die sogenannten lg-Nobelpreise verliehen worden. Ausgezeichnet wurden wissenschaftliche Studien, die „erst zum Lachen und dann zum Denken“ anregen sollen. Unter den Preisträgern ist auch ein Forschungsteam aus Niederösterreich.
Einer der mittlerweile alles andere als nicht begehrten Ig-Nobelpreise („Ignoble“ heißt auf Deutsch in etwa „unehrenhaft“) ging an Fabrizio Olmeda vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg. Mit Kollegen aus Italien hat er physikalisch akkurat beschrieben, wie ein populäres Pasta-Gericht namens Cacio e pepe gekocht werden solle.
Cacio e pepe ist ein traditionelles Nudelgericht aus der italienischen Region Latium mit Pecorino Romano und schwarzem Pfeffer. Es gehört zu den Klassikern der italienischen Küche. Sein Name leitet sich von den beiden Zutaten Käse (Cacio) und Pfeffer (Pepe) ab.
Die undotierten Spaßpreise werden von einer Zeitschrift für kuriose Forschung vergeben und sollen nach Angaben der Veranstalter „das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren“. Diese Vorgaben erfüllt den Initiatoren zufolge die Arbeit von Olmeda, die im Fachmagazin „Physics of Fluids“ unter dem Titel „Das Phasenverhalten der Cacio e pepe-Sauce“ veröffentlicht wurde.
Ideales Stärke/Käse-Verhältnis ermittelt
Die Publikation der Erstfassung des damals noch nicht von Fachkollegen überprüften Artikels hat am Beginn des Jahres die Aufmerksamkeit zahlreicher internationaler Medien auf sich gezogen.
In der Studie erklärten die nun Ig-Nobelpreis-prämierten Forscher, dass es trotz der äußerst überschaubaren Anzahl an Zutaten alles andere als trivial ist, die gewünschte, homogene Konsistenz hinzubekommen.
Zur „richtigen“ Formel gelangte das Team durch Experimente und sogar über ein theoretisches Modell, in dem das ideale Stärke/Käse-Verhältnis dargelegt wird. Trotz all des wissenschaftlichen Aufwandes sei das neu formulierte Rezept der Gruppe einfach genug, um es im Hausgebrauch ohne besondere Vorkenntnisse nachzukochen.
„Verdauung“ Oberthema bei Gala in Boston
Bei den weiteren prämierten Arbeiten ging es etwa um Pizza essende Eidechsen, Knoblauch in der Muttermilch oder die Wachstumsrate eines Fingernagels. Die traditionell schrille Gala fand vor rund 1000 Zuschauern und Zuschauerinnen in einem Universitätsgebäude in der Ostküstenmetropole Boston statt – diesmal mit dem Oberthema „Verdauung“.
Ein Team aus Nigeria, Togo, Italien und Frankreich wurde in der Kategorie Ernährung ausgezeichnet für Untersuchungen darüber, „inwieweit eine bestimmte Art von Eidechse sich aussucht, bestimmte Arten von Pizza zu essen“. Forschende aus den USA bekamen den Preis in der Kategorie Kinderheilkunde, „für ihre Forschungen dazu, was ein Muttermilch trinkendes Baby erlebt, wenn die Mutter des Babys Knoblauch isst“.
Der US-Forscher William Bean wurde posthum in der Kategorie Literatur geehrt, weil er rund 35 Jahre lang „beharrlich die Wachstumsrate von einem seiner Fingernägel aufgezeichnet und analysiert“ hatte.
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