Dritter Abschnitt

Koralmtunnel: Baustart auf Kärntner Seite

Österreich
17.01.2014 15:17
Mit politischer Prominenz, Musik und viel interessiertem Publikum hat am Freitag im Kärntner Lavanttal der offizielle Anschlag für den dritten Abschnitt des Koralmtunnels zwischen Kärnten und der Steiermark stattgefunden. Die Festredner bezeichneten das Bauvorhaben als Jahrhundertprojekt nicht nur für Österreich, sondern für den gesamten europäischen Wirtschaftsraum.

Infrastrukturministerin Doris Bures nannte die Verbindung "das Herzstück eines europäischen Korridors", der nicht nur zwei Bundesländer, sondern als baltisch-adriatische Achse auch fünf Staaten und zwei Meere, die Ostsee und das Mittelmeer, verbinde. Da die Bahn ein sicheres und umweltfreundliches Verkehrsmittel sei, könne man dieses Bauprojekt auch als eines der größten Umweltprojekte bezeichnen. Darüber hinaus lobte die Ministerin die österreichische Ingenieurskunst, die weltberühmt sei.

"Beitrag zur räumlichen Integration Europas"
Als Vertreterin der Europäischen Union bedankte sich Desiree Oen aus dem Kabinett von Siim Kallas, des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, bei Österreich dafür, mit dem Bahnprojekt einen "Beitrag zur räumlichen Integration Europas" und zur Verbesserung des Wettbewerbs zu leisten sowie damit auch die Basis zur Verringerung der CO2-Emissionen zu schaffen. In der Kommission gebe es ein Umdenken. "Wir wollen weg vom Erdöl", sagte sie, und Österreich gebe mit diesem Bahn-Projekt ein gutes Beispiel dafür ab. Man konzentriere sich in den Jahren 2014 bis 2020 auf neun Kernnetz-Korridore, und die Südbahn als Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes sei in die Förderungs-Priorität der EU aufgenommen worden, erklärte Oen.

Landeschefs Kaiser und Voves voller Optimismus
Die Landeshauptmänner von Kärnten und der Steiermark, Peter Kaiser und Franz Voves, rechnen durch die neue, durchgehende Verbindung von der Ostsee bis zur Adria mit einer massiven Aufwertung des Wirtschaftsstandortes und mit Betriebsansiedlungen im Süden Österreichs. Für Kaiser war dieser Freitag daher "einer der wichtigsten und schönsten Tage, weil er zeigt, dass Kärnten, Österreich und Europa Zukunft haben". "Dieser Tunnel bringt uns Europa und Europa uns ein Stück näher." Für die Planung der weiteren Trasse Richtung Süden werde man alle Betroffenen "an Bord holen", kündigte er an. An die ÖBB richtete er die Bitte, die Wörthersee-Trasse in ihre weiteren Pläne einzubeziehen, damit auf EU-Ebene entsprechende Mittel geltend gemacht werden können.

Voves zeigte sich "glücklich, dass der Bund nach Jahrzehnten endlich den Süden in den Mittelpunkt stellt". Sonst wäre man abgenabelt gewesen. Der Tunneldurchbruch 2016, wenn sich die steirischen und Kärntner Mineure treffen, "wird der Durchbruch in eine bessere und erfolgreichere Zeit sein", erklärte er. In Folge müsste dann auch die Infrastruktur der Adria-Häfen entsprechend erweitert werden.

700.000 Kubikmeter Beton, 15.000 Tonnen Stahl
Der Vorsitzende der Porr AG, Karl-Heinz-Strauss, wartete mit ein paar Zahlen auf. So würden rund 700.000 Kubikmeter Beton und 15.000 Tonnen Stahl verbaut. Das sei die gleiche Menge Stahl, die man zur Errichtung der Tower Bridge in London benötigt hatte. Im Rahmen des Baus würden mehr als 35 lokale Firmen beschäftigt. Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding, strich nicht nur die "wohlüberlegte Strategie" hinter dem Projekt, sondern auch die volkswirtschaftliche Bedeutung des Baus hervor. So kämen 80 Prozent des Auftragsvolumens Klein- und Mittelbetrieben zugute.

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