ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und sein Betreuerstab brachten in Leibnitz trotz Sauwetters viele Kinderaugen zum Leuchten. Flammender Appell ging auch ins Ohr.
Der Einzige, der Mittwoch im südsteirischen Wagna bei Leibnitz kein Fußballfan war, war der Wettergott. Es schüttete wie aus Eimern. Für ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und seinen Betreuerstab um Sebastian Prödl oder Martin Stranzl allerdings kein Grund, den steirischen Termin der nationalen ÖFB-Bundesländertour ein weiteres Mal abzusagen. Im Juni war das Training nach dem Schul-Attentat in Graz ja verschoben worden ...
War’s zuletzt in Bosnien das Fahrrad, mit dem Rangnick aufs Feld gefahren war – und viral ging! -, kam der Teamchef in Leibnitz mit dem Golfkart, beobachtete im Zelt vom Regen geschützt das Treiben auf dem durchnässten Geläuf. Nach nur knappen zwei Stunden Schlaf nach dem heroischen WM-Quali-Sieg in Zenica.
„Mir geht‘s um Werte“
„Man sieht glaub‘ ich heute ganz gut, was uns allen diese Aktion bedeutet“, so Rangnick, der gestern in Wien war, heute in Vorarlberg weilt und damit alle neun Bundesländer im Rahmen der Nachwuchstour besucht hat. Was der 67-Jährige den zehn- bis zwölfjährigen Kindern in der Steiermark vermittelte? „Erstens geht’s am Feld darum, dass die Kids so viel wie möglich mit dem Ball machen und Spaß dabei haben. Zweitens geht es mir aber vor allem um Werte“, nahm der Deutsche auch die vielen anwesenden Eltern in die Pflicht.
„Liebe Eltern, setzt klare Regeln“, redete Rangnick Klartext - hier sieht der Teamchef vor allem das Smartphone gelinde gesagt als problematisch an. „In meinen Augen sollte man das maximal eine Stunde pro Tag - und dann sinnvoll – nützen. Am besten aber noch weniger“, skizzierte Rangnick seinen Alltag, als er selbst um die zehn Jahre alt war. „Gott sei Dank hat es diese Dinger (Anm. Smartphones) damals nicht gegeben. Ich war stundenlang am Fußballplatz, bin erst nach Hause, wenn es dunkel war. Handys haben natürlich auch ihre Vorteile, aber das Suchtpotenzial ist gefährlich! Wenn ihr mehr Zeit damit verbringt als auf dem Platz, könnt ihr eure Fußballkarrieren gleich vergessen“, zeichnete Rangnick ein sehr klares Bild.
Um dann – bevor er den Abend mit einer steirischen Brettljause ausklingen lassen konnte – noch was anzufügen. „Unser Motto lautet ,Loben statt toben‘. Liebe Eltern, liebe Trainer, lobt eure Kinder, eure Spieler! Es darf nie inflationär sein, aber ein Lob ist ein Wachstumsbeschleuniger! Man merkt es ja an sich selbst, was das mit einem macht.“
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