Technische Finesse

Einzigartiges Spiel der Glocken über St. Pölten

Niederösterreich
07.09.2025 12:00

Das Glockenspiel im Turm des Rathauses hüllt St. Pölten in feinsten Klang. Die „Krone“ hat in luftigen Höhen den „Hörtest“ gemacht. 

Es ist ein Glockenspiel, das in Europa einzigartig ist. Die Idee dazu hatte das Stadtoberhaupt selbst, als studierter Historiker war die Umsetzung für Bürgermeister Matthias Stadler eine Herzensangelegenheit. Unzählige Arbeitsstunden später „bewohnen“ 48 Glocken und drei Klangschalen die Turmspitze des St. Pöltner Rathauses. Seitdem verbreitet das Glockenspiel Melodien über den Dächern der Landeshauptstadt. Dabei wechseln sich vier unterschiedliche Musikstücke pro Quartal ab und erklingen zu vorprogrammierten Zeiten. Einzige Ausnahme: Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, dann wird per SMS eine Live-Einspielung aktiviert.

Im November 2022 zogen 48 Glocken in den Turm des St. Pöltner Rathauses ein.
Im November 2022 zogen 48 Glocken in den Turm des St. Pöltner Rathauses ein.(Bild: Imre Antal)
(Bild: Imre Antal)
(Bild: Imre Antal)

Entstanden sind die Glocken in der Gießerei Grassmayr in Innsbruck. In dem Familienbetrieb wurden sie in Feinarbeit und bei 10.000 Grad aus einem Kupfer-Zinn-Gemisch gegossen. Als Trägerkonstruktion dienen alte Holzbalken der früheren Glocken (waren damals nur zwei). Technisch gesehen erinnert aber nur mehr wenig an vergangene Zeiten. Hier hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten.

Einzigartig in Größe & Technik
Für den perfekten Klang über vier Oktaven sorgt neben Spezialisten Flavio Zambotto aus Venetien und den Veranstaltungsprofis von NXP wie Techniker Florian Höfinger vor allem Lukas Schönsgibl. Der heutige Musikschuldirektor und frühere Gitarrist in der Live-Band von Conchita Wurst arrangiert seit Beginn die Musikstücke für das Glockenspiel. Auch für ihn eine gänzlich neue Erfahrung: Welche Tonarten funktionieren, wie viele Stimmen sind möglich?

Spannend & herausfordernd
Um Klänge bestmöglich zu arrangieren, wurde „jede Glocke vom Tonspezialisten einzeln aufgenommen. Das war schon eine Herausforderung“, erzählt Schönsgibl im Gespräch mit der „Krone“. Bestens ausgestattet, hat sich der Profi-Musiker damit dann selbst ein „virtuelles Instrument“ gebaut. „Programmieren und komponieren war schon immer ein Thema. Aber es war ein langer Lernprozess, bei dem ich alle Arrangementregeln über Bord geworfen habe. Die Arbeit am Glockenspiel hat mich Minimalismus gelehrt“, so Schönsgibl.

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