Österreich vs. Bayern

Vergleich: Lebensmittel bis zu 117 Prozent teurer!

Salzburg
27.08.2025 09:24

Die Preise für Lebensmittel in Bayern und Österreich klaffen weit auseinander. Die Salzburger Arbeiterkammer hat aktuelle Daten zum „Österreich-Aufschlag“ erhoben. Die Ergebnisse sind eklatant, die Gründe dafür für viele unverständlich.

Es ist ausgerechnet ein eigentlich harmloses Wurzelgemüse, das Peter Eder wütend macht. Vielmehr nicht die Karotte selbst, sondern ihr Preis stört den Präsidenten der Arbeiterkammer in Salzburg: Satte 117 Prozent mehr kosten Karotten im Schnitt in Salzburger Supermärkten als im benachbarten Bayern. „Das muss mir mal ein Mensch erklären, woher die Preisdifferenz kommt!“, sagt Eder im Gespräch mit der „Krone“.

Wobei es ihm um weit mehr als bloßes Gemüse geht: Eine AK-Erhebung hat ergeben, dass Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs in Bayern netto deutlich günstiger sind als in Österreich.

So kosten laut AK Roggenmischbrot und Toastschinken durchschnittlich um über 65 Prozent, Sonnenblumenöl um fast 29 Prozent oder Cola um nahezu 27 Prozent mehr als in den Läden über der Grenze in Bayern.

Drogerieprodukte fast immer günstiger 
AK-Konsumentenschützer Fabrice Kreuzbichler hat Preise in Salzburg und Freilassing verglichen. Besonders eklatant für ihn: „Drogerieprodukte sind in Bayern fast immer günstiger als in Österreich.“

Eklatante Unterschiede bei den Preisen
Eklatante Unterschiede bei den Preisen(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Die Experten sehen den Hauptgrund im sogenannten Österreich-Aufschlag. Denn obwohl die EU einen freien Binnenhandel hat, sind Lieferbeschränkungen über Ländergrenzen erlaubt. Sprich: Ein Kekshersteller darf im kleinen Markt Österreich höhere Preise verlangen als in Deutschland, wo es mehr Handelskonzerne und dadurch auch mehr Wettbewerb gibt. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat das bereits 2023 kritisiert.

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Der freie Markt funktioniert nicht mehr. Und wenn der Markt sich nicht regeln kann, braucht er Zügel.

Peter Eder, Präsident der Arbeiterkammer Salzburg

Ist der Handel schuld?
Der Handel wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe, sieht sich ebenfalls als Opfer der Preispolitik der Konzerne. Schließlich seien auch die Händler durch die territorialen Lieferbeschränkungen benachteiligt und forderten deren Abschaffung.

Die Händler in Bayern nutzen das Schlupfloch in der Zwischenzeit für sich: Ein neu eröffneter Edeka-Supermarkt in Berchtesgaden wirbt offensiv um österreichische Kunden und sieht darin „großes Potenzial“.

Die EU will die Lieferbeschränkungen im kommenden Jahr verbieten. Die Umsetzung könnte aber noch drei Jahre dauern.

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