Die St. Pöltner SPÖ nominiert ein halbes Jahr vor der Gemeinderatswahl Michael Kögl nach dem Rücktritt von Harald Ludwig als Vizebürgermeister. Und die ÖVP heißt den Neuen gleich „wahlkampfgerecht“ willkommen.
Erster politischer Höhepunkt im kommenden Jahr wird in Niederösterreich wohl die Kommunalwahl in der Landeshauptstadt sein. Denn im Jänner 2026 läuft die fünfjährige Amtsperiode des St. Pöltner Gemeinderates ab. Der Kampf um Stimmen hat aber längst begonnen.
Da spielt der überraschende Rücktritt von Vizebürgermeister Harald Ludwig (SPÖ) – die „Krone“ berichtete – natürlich der ÖVP in die Hände. Sie lanciert einen „Vertrauensbruch“ zwischen Stadtchef Matthias Stadler und seinem bisherigen Stellvertreter als Grund für Ludwigs Rückzug aus der Politik.
Jüngster Vizebürgermeister
Die Nachfolge scheinen die Sozialdemokraten parteiintern bereits geregelt zu haben. Bürgermeister Stadler hat für den kommenden Dienstag eine Gemeinderatssitzung für die nötigen Wahlgänge anberaumt. Nominiert als Vizebürgermeister ist Gemeinderat Michael Kögl. Mit 34 Jahren wäre er der jüngste St. Pöltner Vizebürgermeister aller Zeiten. Auch das nutzt die ÖVP für eine politische Stichelei: „Während sich amtierende Stadträtinnen und -räte Hoffnung gemacht haben, entscheidet Stadler dem Vernehmen nach wieder im Alleingang“, kommentiert ÖVP-Stadtparteigeschäftsführer Stefan Krammer die rote Personalentscheidung. Und streut dem abtretenden Ludwig Rosen: „Die SPÖ wechselt einen Sachpolitiker, der auch versucht hat, Kompromisse mit der Opposition zu schließen, gegen einen roten Parteipolitiker aus.“
Stadler indes betont, dass mit Kögl und Lukas Wenighofer, der auf den freiwerdenden Sitz in der SPÖ-Fraktion nachrückt, der „Verjüngungs- und Erneuerungsprozess im Gemeinderat weitergeführt“ werde.
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